Moos entfernen
In Fugen und Ritzen, auf Hauswänden, Gartenmöbeln und dem Rasen und sogar auf dem Dach: Moos gedeiht überall – und demnach auch dort, wo es Garten- und Hausbesitzer nicht haben wollen. Irgendwann stellen sich dann die meisten die Frage: Wie lässt sich das Moos entfernen? Hier die besten Tipps und Tricks im Überblick.
Moosentfernung: Diese Möglichkeiten gibt es
Moos kann eine schöne Zierpflanze sein, die man bewusst anpflanzt, um damit den Garten zu verschönern. Allerdings breiten sich die wurzellosen Pflanzen gerne und schnell aus und besiedeln bald jede noch so kleine Ecke im Garten. Entfernt man das Moos nicht, kann es Gartenmöbel unbrauchbar machen, die Rutschgefahr auf Gehwegen erhöhen und – da es Wasser speichert – zu unerwünschter Feuchtigkeit in Mauern und Dächern beitragen. Moos kann sich auch auf einem Rasenstück ausbreiten und langsam das Gras verdrängen.
Angesichts all dieser möglichen Orte und Untergründe, auf denen Moos wachsen kann, ist es nicht verwunderlich, dass Moosentfernung mit sehr unterschiedlichen Mitteln betrieben werden kann.
- Hausmittel wie Cola und Soda sind umweltfreundlich, und oft hat man bereits alles im Haus, was man braucht, um das Moos zu entfernen. Diese Methoden erfordern meist etwas Zeit und eignen sich darum vor allem für kleine mit Moos bewachsene Stellen. Beim Einsatz von Hausmitteln gilt jedoch immer: zuerst an einer unauffälligen Stelle testen, welche Wirkung sie auf der Oberfläche entfalten. Falls Materialveränderungen zu erkennen sind, sollte das Hausmittel nicht angewendet werden.
- Für die mechanische Methode braucht man Hilfsmittel wie kleine, stumpfe Messer, mit denen man beispielsweise Moos entfernen kann, das sich in Pflasterfugen festgesetzt hat; oder Kratzbürsten, um das Moos von größeren Flächen zu lösen. Auch ein Hochdruckreiniger ist ein gutes Hilfsmittel, besonders wenn große Flächen gereinigt werden sollen. Alternativ gibt es mechanische Unkrautentferner, die den Grünbelag mit Rotationsbewegungen vom Untergrund lösen.
- Chemische Moosentferner werden unter anderem beim Entmoosen des Rasens eingesetzt. Da sie giftig sein können, sollte man sie allerdings erst einsetzen, wenn alle anderen Methoden und Bemühungen wirkungslos waren.
Oft kann man ganz individuell entscheiden, ob ein chemischer Moosentferner, ein Hausmittel oder doch ein mechanisches Verfahren die richtige Antwort auf ein spezielles Moosproblem ist. Ein bisschen Zeit sollte man grundsätzlich immer einplanen, wenn man im Garten Moos entfernen und nicht zu einem Gerät wie einem Hochdruckreiniger oder Unkrautentferner greifen will. Das gilt allerdings nur für glatte Oberflächen wie Böden und Möbel. Der Rasen muss immer mit mechanischen Mitteln vom Moos befreit werden.
Moos dauerhaft vom Rasen entfernen
Ein vermoostes Rasenstück braucht etwas Liebe und Zuwendung, um von der hartnäckigen Sporenpflanze befreit zu werden. Ist schon viel Moos gewachsen, kann es nämlich sein, dass die Gräser zu schwach sind, um sich gegen das Moos durchzusetzen. Am besten beginnt man im Frühjahr damit, das Moos zu beseitigen, indem man den Rasen vertikutiert. Dazu mäht man den Rasen kurz und kämmt ihn dann mit den Vertikutiermessern im Schachbrettmuster aus. Einen feuchten, stark verdichteten Rasenuntergrund sollte man zusätzlich aerifizieren, also lüften. Anschließend kann man den Rasen noch sanden, was sich besonders bei schattigen, feuchten Stellen anbietet. Der ganze Vorgang entfernt nicht nur das Moos, sondern stellt auch eine Stresssituation für den Rasen dar – deshalb sollte man zum Abschluss das Gras unbedingt durch Dünger kräftigen.
Sollte das Moos nach kurzer Zeit zurückkommen, lohnt sich eine Bodenanalyse. Mit Tests aus dem Baumarkt kann man dann zum Beispiel herausfinden, ob die Erde unter dem Gras eventuell übersäuert ist. Ein idealer pH-Wert für den Boden unter einer Wiese liegt bei 6 bis 7. Wenn der Wert weniger als 5,5 beträgt, sollte man den Boden kalken. Liegt es nicht am Boden, sondern daran, dass der Rasen an einer schattigen Stelle wächst, kann es helfen, einen speziellen Schattenrasen auszusäen oder sich für andere trittfeste Bodendecker zu entscheiden. Wenn gar nichts hilft und das Moos sich nicht vernichten lässt, greifen manche Gärtner auch zu Eisendünger. Dieser chemische Moosentferner ist effektiv, aber giftig und sollte daher nur vorsichtig angewendet werden. Inzwischen gibt es aber auch viele Moosentferner, die auf Basis von Essigessenz funktionieren und eine gute Alternative darstellen.
Glatte Untergründe wie Wände, Böden und Gartenmöbel von Moos befreien
Bei leichtem Moosbewuchs auf kleinen Flächen kann man versuchen, den hartnäckigen Bewuchs mit Cola zu entfernen. Die dunkle Brause enthält Phosphorsäure, die die Zellstruktur des Mooses angreift und sogar verhindert, dass sich schnell neues Moos an derselben Stelle festsetzen kann. Außerdem ist Cola ungiftig und günstig. Die Anwendung ist sehr einfach: Cola auf die vermoosten Stellen aufsprühen, einwirken lassen, abwischen oder fegen und dann mit klarem Wasser nachspülen. Da man Cola nicht verdünnt anwenden sollte, eignet sich diese Methode, wenn man Moos beispielsweise von einzelnen Steinen entfernen will. Sie eignet sich hingegen nicht für ganze Böden. Außerdem sollte man Cola nicht auf säureempfindlichen Böden wie Marmor oder Beton einsetzen.
Will man Moos effektiv von großen Flächen entfernen, kommt beispielsweise eine Lösung aus 10 Litern kochendem Wasser und 15 bis 20 Gramm Soda infrage. Bevor man die Lösung anwendet, entfernt man das Moos an einem trockenen Tag grob von, zum Beispiel, Pflastersteinen, die man reinigen will und verteilt dann das Sodawasser mit einem Besen auf der Fläche. Idealerweise lässt man die Sodalösung für ein paar Tage einwirken, mindestens aber fünf Stunden. Anschließend lassen sich die Moosreste leicht mit einem Schrubber entfernen. Für empfindliche Böden aus Marmor, Natur- und Kalkstein eignet sich eine Mischung aus 15 Gramm Kaliumpermanganat und zehn Litern siedendem Wasser. Sie wird wie die Sodamischung angewendet, sollte aber zuerst an einer unauffälligen Stelle ausprobiert werden. Der Einsatz empfiehlt sich nur auf imprägnierten Bodenbelägen, denn das Kaliumsalz färbt unter Umständen nicht nur das Wasser bräunlich-lila – auch ein Grund, warum man bei der Arbeit unbedingt Handschuhe tragen sollte.
Richtig gründlich und zudem schnell geht die Moosentfernung auf kleinen und großen Flächen aber immer mit einem Hochdruckreiniger. Treppen und Gehwegplatten beispielsweise sind damit schnell und sicher gesäubert. Am besten eignet sich ein Hochdruckreiniger mit einem Dreckfräser, denn mit ihm entfernt man nicht nur das Moos auf der Oberfläche, sondern auch das kaum sichtbare in den Poren des Bodens. Die Reinigung erfolgt in drei einfachen Schritten:
1. Je nach Modell Dreckfräser am Hochdruckreiniger anbringen oder die Düse am Strahlrohr auf Rotationsstrahl einstellen.
2. Den Wasserstrahl leicht angewinkelt über den Boden halten und langsam mit einem Abstand zwischen 15–20 cm über die vermoosten Stellen führen.
3. Anschließend das abgelöste Moos zusammenfegen und entsorgen.
Gerade für Flächen, die schnell vermoosen, ist ein Hochdruckreiniger ideal und leicht anzuwenden. Er eignet sich für robuste und empfindliche Flächen gleichermaßen. Bei empfindlicheren Materialien verwendet man anstelle des Dreckfräsers den Flachstrahl, verringert den Aufpralldruck an der Pistole und sorgt so für eine sanftere Reinigung. Ganz nebenbei werden die Flächen auch von anderem Schmutz befreit und müssen nicht nachbehandelt werden.
Für die oberflächliche Moosentfernung auf Gehwegen, Terrassen und Einfahrten eignet sich als Alternative ein Akku-Unkrautentferner. Speziell ausgerichtete Nylonborsten und eine hohe Bürstendrehzahl entfernen trockenes Moos und Unkraut mühelos von der Oberfläche, sodass es im Anschluss nur noch zusammengefegt und entsorgt werden muss. Wie beim Hochdruckreiniger ermöglicht diese Methode eine aufrechte und damit rückenschonende Arbeitshaltung.
Moosentferner fürs Dach?
Die Meinungen darüber, ob es sinnvoll ist, ein Dach zu entmoosen, gehen auseinander. Die einen sagen, dass der feuchte Teppich das Dach schädigen könnte, die anderen sehen in der Fähigkeit des Mooses, Feuchtigkeit zu speichern, einen Vorteil. So würde vermieden, dass bei Starkregen das Entwässerungssystem überlastet wird. Natürlich kann man sich auch aus ästhetischen Gründen dafür entscheiden, das Moos auf dem Dach zu belassen – oder es zu entfernen.
Es ist also eine individuelle Entscheidung, aber hat man sich einmal entschieden, das Moos zu entfernen und damit das Dach freizulegen, muss man sehr genau auf die Sicherheit achten. Besonders auf einem abschüssigen Untergrund kann man leicht auf dem Moos ausrutschen und sollte sich deshalb immer mit Gurten sichern. Im Zweifel ist es besser, eine Firma mit der Reinigung zu beauftragen. Ist aber für die Sicherheit gesorgt, kann man das Moos entfernen und dabei ähnlich wie bei Steinen vorgehen, also Bürsten und Hochdruckreiniger verwenden.
Bei Dächern, die nur sehr dünn bemoost sind, kann man auch eine Entmooser-Lösung mit einem Drucksprüher auftragen, wie er bei der Bekämpfung von Ungeziefer angewendet wird. Der Vorteil ist, dass man dann weniger Zeit auf dem Dach mit dem Ablösen des Mooses verbringt. Der Nachteil besteht darin, dass sich das Moos nur langsam löst und dann in die Dachrinne rutscht. Dort sollte man es schnell entfernen, bevor es die Rinne und das Abflussrohr verstopft.