Parkett und Laminat reinigen
Ob im Wohn- oder Schlafbereich, im Esszimmer oder Flur: Holzböden aus Parkett oder Laminat schaffen eine wohnliche Atmosphäre und sind im Vergleich zu Textilböden recht pflegeleicht. Worauf bei der Reinigung und Pflege dennoch zu achten ist und wie unschöne Flecken verschwinden, ohne den teuren Fußboden zu beschädigen ‒ die besten Tipps für einen schönen Holzboden im Überblick.
Parkett, Laminat & Co: Was ist bei der Reinigung zu beachten?
Bei Holzböden wird zwischen Parkett, Dielenboden und Laminat unterschieden. Bei Parkett und Dielenboden handelt es sich um reines Holz, Laminat hingegen ist ein Materialgemisch mit Holzfaserplatte. Die Belagstypen unterscheiden sich optisch nur wenig, haben jedoch spezifische Eigenschaften:
Parkett und Dielenboden
Parkett gibt es in verschiedenen Ausführungen, etwa als Stäbchen-, Mosaik oder Fischgrätparkett. Ein Dielenboden ist nichts anderes als ein Parkettboden, jedoch werden seine Bretter oder Bohlen aus einem Holz in Stammlänge produziert und sind damit deutlich länger als die Holzstücke eines Parketts. Bei beiden Belägen ist die Oberflächenbehandlung entscheidend: Sie werden entweder gewachst, geölt oder versiegelt. Gewachstes Parkett ist mit Wachs bearbeitet, wodurch das Holz eine matte bis samtig glänzende Optik erhält. Geöltes Parkett ist mit Öl behandelt, wodurch breite Fugen besser vor Feuchtigkeit geschützt sind. Bei versiegeltem Parkett wird das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz vermindert, was jedoch nicht davor schützt, dass in Fugen und tiefen Kratzer Wasser eindringt. Somit ist jedes Parkett empfindlich gegen Nässe. Beim Reinigen ist es daher wichtig, dass möglichst wenig Feuchtigkeit auf dem Boden zurückbleibt. Man spricht dabei von nebelfeuchter Reinigung. Außerdem können Holzböden abhängig von der Luftfeuchtigkeit quellen oder schwinden.
Laminat
Laminat wird meistens in Holzoptik verlegt, ist aber auch in Fliesen- oder Steinoptik erhältlich. Es besteht aus einer Holzfaserplatte als Trägerschicht, einer Dekorschicht und obendrauf aus einer durchsichtigen Schicht aus Melaminharz, dem sogenannten Overlay. Die Oberfläche ist kratzunempfindlich und recht unproblematisch zu reinigen. Allerdings sind die Kanten meist empfindlich gegenüber Feuchtigkeit – insbesondere wenn das Laminat unsachgemäß verlegt wurde. Daher sollte man diesen Belag, wie auch Parkett, nur nebelfeucht, also mit wenig Feuchtigkeit putzen.
Trockene Reinigung mit Sauger und Staubwedel
Staub und loser Schmutz wie etwa Tierhaare sollten vor dem Nasswischen mit einem Sauger, einem Besen oder einem Staubwedel von Parkett und Laminat entfernt werden. Sonst vermischt sich das Wischwasser mit dem Schmutz, wodurch beim Wischen auf dem Boden Schlieren oder sogar feine Kratzer entstehen.
Beim Saugen von Holzböden ist es wichtig, die richtige Düse zu verwenden. Viele Sauger haben eine spezielle Hartbodendüse oder eine zusätzliche Parkettdüse. Diese sind meist mit einem kleinen Bürstenkranz aus Naturhaar bestückt, der empfindliche Holzfußböden vor Kratzern schützt.
Danach kann mit der Nassreinigung – ob klassisch mit dem Wischmopp, einem Mikrofasertuch oder mit einem Hartbodenreiniger – begonnen werden. Bei der Arbeit mit einem Wischmopp oder Mikrofasertuch ist es wichtig, beides vor dem Wischen gründlich auszuwringen, sodass nur wenig Feuchtigkeit auf den Holzboden gelangt und dieser innerhalb weniger Minuten abtrocknet. Bei den Putztextilien sollte Mikrofaser bevorzugt werden: Diese Fasern haben eine verstärkte mechanische Wirkung und binden den Schmutz auch ohne Reinigungsmittel. Bei geöltem oder gewachstem Parkett können zur Schonung der Wischflächen ein Fensterleder, oder Tücher aus Viskose oder Baumwolle verwendet werden.
Nebelfeucht wischen mit Hartbodenreinigern
Aufgrund der Feuchtigkeitsempfindlichkeit von Parkett und Laminat ist es wichtig, mit möglichst wenig Wasser zu putzen. Sonst kann der Bodenbelag aufquellen und dauerhaft beschädigt werden. Für schonendes, nebelfeuchtes Wischen eignen sich spezielle Hartbodenreiniger. Sie hinterlassen nur eine geringe Restfeuchte, die innerhalb weniger Minuten vollständig abtrocknet. Und das lästige Spülen und Auswringen des Wischmops von Hand entfällt.
Vor dem Wischen mit einem Hartbodenreiniger sollten Staub und grober Schmutz auf den Holzböden entfernt werden. Bei Modellen, die auch eine Saugfunktion besitzen, kann auf die Vorreinigung mit dem Staubsauger verzichtet werden.
Danach kann mit der Nassreinigung begonnen werden. Am besten gelingt die Reinigung, wenn zum Frischwasser ein Reinigungsmittel für Holzböden hinzugegeben wird. Während des Wischens sollte der Hartbodenreiniger langsam und in überlappenden Bahnen vor und zurückbewegt werden. So wird der Boden gleichmäßig gereinigt und es entstehen keine Streifen. Die Holzoberfläche trocknet in der Regel innerhalb von 2 Minuten ab. Sollten nach dieser Zeit noch nasse Stellen zu sehen sein, empfiehlt es sich, diese manuell mit einem weichen Tuch zu trocknen.
Tipps für die Arbeit mit Hartbodenreinigern
- Am besten arbeitet man rückwärts zur Tür. So wird vermieden, die bereits gereinigten Flächen vor dem Abtrocknen zu betreten.
- Sind Rückstände alter Reinigungsmittel vorhanden, können diese das Ergebnis beeinträchtigen. Eventuell ist beim ersten Einsatz des Hartbodenreinigers eine intensivere Bearbeitung des Bodens notwendig. Zunächst sollte daher ohne Reinigungsmittel gewischt werden, damit sich eventuelle Reinigungsmittelrückstände vollständig lösen.
- Beim Wechsel auf andere Oberflächen, beispielsweise von Laminat oder Parkett auf Fliesen, sollten die Walzen zunächst gründlich gespült oder gleich gegen ein zweites Walzenpaar getauscht werden.
- Beim Reinigen sollte nicht zu lange auf einer Stelle verweilt werden, damit der Boden nicht zu nass wird.
- Bei geölten oder gewachsten Holzböden ist ebenfalls darauf zu achten, nicht zu lange auf einer Stelle zu verweilen, da sich sonst das Öl oder Wachs aus dem Holz entfernen kann.
- Empfindliche Böden, zum Beispiel unbehandelte Korkböden, sollten an unauffälliger Stelle auf Wasserbeständigkeit überprüft werden.
Parkett und Laminat mit dem Dampfreiniger wischen
Parkett- und Laminatböden können auch mit dem Dampfreiniger gewischt werden. Dafür die Bodendüse mit Mikrofaserbezug verwenden und mit kurzen Dampfstößen zügig vor- und zurückbewegen. Wichtig dabei ist, immer nur so viel zu dampfen, dass sich Verschmutzungen lösen. Außerdem sollte die Düse nicht zu lange über eine Stelle gehalten werden, damit keine Pfützen auf dem Holzboden entstehen. Wenn die Dampfmenge am Gerät reguliert werden kann, sollte die kleinste Dampfstufe gewählt werden. Grundsätzlich sollten Holzböden nur dann mit Dampf gereinigt werden, wenn sie fachgerecht verlegt wurden und keine Feuchtigkeit in die Fugen und an den ungeschützten Stirnkanten eindringen kann. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Boden aufquillt.
Auf das Reinigungsmittel kommt es an
Damit der Holzboden nicht nur sauber, sondern auch gepflegt wird, sollte ein Reinigungsmittel bei der Reinigung verwendet werden, das nicht nur eine Reinigungskomponente, sondern auch eine Pflegekomponente enthält. Welches Mittel das richtige für den eigenen Holzboden ist, hängt von dessen Oberflächenbehandlung ab:
Versiegelte Holzböden: Zur gründlichen, materialschonenden Reinigung, Auffrischung und Pflege von versiegelten Holzböden (Parkett, Kork und Laminat) eignet sich ein Reiniger mit Nässeschutz. Er hat eine imprägnierende Wirkung, wodurch der Bodenbelag weniger Feuchtigkeit aufnimmt. Das Holz ist somit nicht nur vor dem Aufquellen, sondern zugleich auch vor neuen Verschmutzungen geschützt.
Geölte und gewachste Holzböden: Um geölte oder gewachste Holzböden zu reinigen und zu pflegen, eignet sich ein Reiniger mit spezieller Pflegekomponente, die einen streifenfreien, seidenmatten Glanz hinterlässt und den Boden zusätzlich vor Feuchtigkeit schützt. Hier sollte jedoch auf die Dosierungsanleitung geachtet werden, da sich bei häufigem Anwenden von Pflegemitteln eine klebrige Schicht auf dem Holz bildet, die Staub bindet. Auf alkalische Reinigungsmittel wie Allzweckreiniger sollte bei geölten oder gewachsten Holzböden verzichtet werden, da sie zu viel Pflegemittel aus dem Holz entfernen.
Wenn nach dem Wischen Streifen auf dem Boden zurückbleiben, kann es sein, dass zu viel Reinigungsmittel verwendet wurde. Häufig vergrauen nicht begangene Flächen zuerst, weil hier ein zu dicker Pflegefilm den Staub bindet. Diese Stellen sollten zuerst und nur mit Wasser gewischt werden. Dann die stark begangenen Stellen mit der Wischpflege reinigen.
Tipp: Bei Unsicherheit, welches Mittel für den eigenen Boden geeignet ist, empfiehlt sich der Test an einer unauffälligen Stelle. Weitere Hinweise zur Reinigung und Pflege des jeweiligen Bodenbelags sind oft auch in den Reinigungs- und Pflegeanleitungen des Bodenbelagsherstellers enthalten.
SOS: Flecken von Parkett und Laminat entfernen
Flecken von Holzböden können in 2 Kategorien unterteilt werden: Flecken auf der Oberfläche und Flecken, die bereits in das Holz eingezogen sind.
Sobald Flüssigkeiten wie Rotwein oder Saft auf dem Belag landen, sollten sie mit einem saugfähigen Tuch aufgenommen werden. Oberflächliche Flecken, zum Beispiel durch Essensreste oder Abrieb von Schuhsohlen, lassen sich in der Regel sehr einfach mit einem leicht feuchten Mikrofasertuch entfernen.
Bei hartnäckigen Flecken kann die betroffene Stelle mit einem Universalreiniger bearbeitet werden. Alternativ helfen neben Universalreinigern auch Hausmittel, zum Beispiel Wasser mit Spülmittel, Neutralseife oder etwas Weichspüler, ein Schmutzradierer oder etwas Spiritus, etwa um Farbstoffe zu entfernen. Verschmutzte Bereiche sollten immer in Richtung der Holzstruktur abgerieben und mit Wasser nachgewischt werden.
Flecken, die schon in das Holz eingezogen sind, sind nur noch schwer zu entfernen, da oft zuvor das Wachs, Öl oder die Versiegelung entfernt werden muss, um den Fleck zu erreichen. Hier hilft oftmals nur die Reinigung durch eine Spezialfirma.