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Saubermachen im Jahr 2040

Staubsaugroboter sind schon lange in der Gegenwart angekommen und vernetzte Reinigungssysteme etablieren sich im Markt der Gebäudereiniger. Aber wie geht es weiter? Die Reinigungsbranche ist keine, in der sich über innovative Gimmicks per se Geld verdienen lässt. Der Kunde ist kostenbewusst, das Thema Reinigung meist kein emotionales. Wenn also große Trends wie Elektrifizierung, Digitalisierung und Vernetzung, Automatisierung oder Sensorik auch beim Thema Reinigung immer stärker Einzug halten, so stehen dahinter konkrete Kundenbedürfnisse.

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Gebäudereinigung der Zukunft

Gebäudereinigung ist ein bodenständiges Geschäft. Im Gegensatz zu anderen Branchen jagt nicht ein Trend den nächsten – doch ein Blick in die Zukunft kann, basierend auf realen Kundenbedürfnissen, sehr wohl innovativ und visionär sein. Wo derzeit Connected Cleaning, der Einsatz digital vernetzter Reinigungsgeräte, Einzug hält, ist der Weg zu einem sensorgestützten Cleaning on Demand nicht mehr weit. Damit haben Gebäudereiniger die Möglichkeit, die Anforderungen ihrer Kunden noch individueller zu bedienen und Qualität und Zufriedenheit zu erhöhen. Auch im bedarfsorientierten Einsatz von Service-Robotern oder in Pay-per-Use-Modellen werden Chancen liegen, die es wahrzunehmen gilt.

Daten als Schlüssel zu neuen Geschäftsmodellen

Schon heute unterstützen Lösungen für Flotten- und Prozessmanagement Gebäudereiniger in ihren Abläufen. Philipp Kipf, Produktmanagement Digitale Lösungen bei Kärcher, erklärt den Bedarf: „Ob es darum geht zu wissen, wie viele Stunden aktuell gereinigt wurde, wie der Reinigungsstatus eines Objekts ist oder wann an den Maschinen Wartungsbedarf besteht – moderne Lösungen unterstützen Anwender dabei, ihre Ressourcen effizient zu planen und einzusetzen.“ Der Schlüssel bei solchen Lösungen ist die kluge Erfassung relevanter Daten, die den Anwendern in Echtzeit auch mobil zur Verfügung gestellt werden.

In die Zukunft gedacht, lässt sich der nutzbare Datenpool deutlich ausweiten, um schlussendlich ein punktgenaues Cleaning on Demand zu realisieren. Der Clou dabei ist, sich sämtliche Daten in einem intelligenten Gebäude zunutze zu machen. Kipf dazu: „Wettersensoren können Aufschluss darüber geben, ob beispielsweise durch starken Regen mehr Verschmutzung auftreten wird. Die Sensoren an den Aufzügen zeigen an, welche Stockwerke mehr frequentiert werden. Ein- und Auslogdaten von WLAN-Netzen oder schlicht der Outlook-Kalender geben Auskunft darüber, welche Büros oder Besprechungsräume genutzt werden. Irgendwann mag die Sensorik sogar so weit sein, Art und Grad der Verschmutzung direkt zu erkennen.“ Diese Liste ist beliebig fortsetzbar und zeigt auf, dass in der Auswahl und Auswertung relevanter Daten die Chance für deutlich präziseres Arbeiten liegt. Die Entwicklung geht weg davon, die Reinigungstiefe aus Kostengründen zu reduzieren, hin zu einer intelligenten, dynamischen Einsatzplanung. „Darin liegen aus unserer Sicht Wege zu neuen Geschäftsmodellen. Eine Basisreinigung wird zum Grundtarif angeboten. Durchdachtes Cleaning on Demand, auf das sich der Kunde verlassen kann, wird mit verschiedenen Tarifen in Rechnung gestellt – so wie es in anderen Branchen bereits üblich ist.“ Die digitale Steuerung bis hin zur Erfassung der Besucherzufriedenheit über Service-Panels schafft die nötige Transparenz gegenüber dem Gebäudeeigentümer, die erbrachte Leistung nachzuweisen und zu verrechnen.

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Interview

Ein Gespräch mit Marco Cardinale, Leiter Produktmanagement Floor Care bei Kärcher, über die Anforderungen in der Gebäudereinigung, das Geheimnis wirklich autonom agierender Reinigungsroboter, und über die Frage, wie intelligent die Helfer im Alltag sein werden.

 

Thema kommunale Stadtreinigung der Zukunft: Was brauchen professionelle Anwender?

Gebäudereiniger haben heute zwei maßgebliche Herausforderungen zu bewältigen. Zum einen den Kostendruck, wobei die Lohnkosten circa 80 Prozent ihrer Ausgaben ausmachen, zum anderen die Tatsache, dass Arbeitskräfte immer schwerer zu finden sind und anderweitig noch produktiver genutzt werden können. Unsere Aufgabe ist es, die Gebäudereiniger bestmöglich in ihrer Arbeit und in ihren Abläufen zu unterstützen, so dass sie die Gesamtkosten der Reinigung reduzieren können. Produktivität und Effizienz sind hier maßgeblich.

Stichwort Wirtschaftlichkeit: Können Reinigungsroboter hier eine Verbesserung schaffen?

Aktuell ist es so, dass dies nur bei großen, unverstellten Flächen möglich ist und sich nur dort wirtschaftlich lohnt. Es gibt Reinigungsroboter für Scheuersaugen am Markt, allerdings sind diese aus unserer Sicht noch nicht ganz ausgereift. Die Investition ist gegenüber vergleichbaren Scheuersaugmaschinen um den Faktor drei bis vier höher. Zudem ist der Grad an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Autonomie noch ausbaufähig – so funktioniert die Navigation nicht in allen Abwendungsfällen zuverlässig und man braucht zum Beispiel weiterhin jemanden, der etwa die Tanks befüllt und entleert.

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Also kommen die Reinigungsroboter nicht für einen größeren Markt in Frage?

Für komplexere Einsatzbereiche wie die Büroreinigung mit vielen verstellten Flächen erreichen Reinigungsroboter, Stand heute, nicht die Effizienz einer professionellen Reinigungskraft. Es gibt jedoch zahlreiche Anwendungsbereiche, in denen der Einsatz eines Roboters mit den heute verfügbaren Technologien abbildbar und effizient ist. Wesentlich für uns sind 100 Prozent Funktionalität und Sicherheit, vor allem, wenn ein Einsatz mit Publikumsverkehr vorgesehen ist. Dies zu entwickeln, ist hinreichend komplex, denn die Sensorik beispielsweise muss eine Umgebungswahrnehmung gewährleisten, die kollisionsfreies Agieren ermöglicht. Auch, wenn beispielsweise in einem Supermarkt ein Regal umfällt oder ein Mensch im Weg steht. Die Herausforderung besteht in der intelligenten Verknüpfung der unterschiedlichen Technologien, was eine leistungsstarke Software erfordert.

Wie sieht denn Ihre Vision des perfekten Reinigungsroboters aus, und wo soll er zum Einsatz kommen?

Meine Vision ist, einen Reinigungsroboter zu haben, der ein Höchstmaß an Autonomie erreicht und auf allen Flächen zu 100 Prozent sicher und wirtschaftlich einzusetzen ist. Das wäre der Durchbruch, den es zu schaffen gilt, in den nächsten drei bis fünf Jahren, und den heutige Lösungen noch nicht geschafft haben. Damit eröffnen wir vielfältige Einsatzmöglichkeiten auch dort, wo Publikumsverkehr herrscht.

Noch ein Stück weitergedacht – wird es intelligente Reinigungsroboter geben

Aus der Kombination von Digitalisierung, also der klugen Vernetzung von Daten, und Automatisierung, also der Robotik, kann natürlich sehr vieles resultieren. Ich denke aber, wir müssen in unserer Branche immer schauen, was unseren Kunden tatsächlich einen Mehrwert bringt, und unsere Lösungen auf deren Bedarf ausrichten. Dieses Leitprinzip gilt auch für intelligente Reinigungsroboter.


Das Flottenmanagement-System Kärcher Fleet

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Kärcher Fleet ist ein Telematik-System für die Organisation von Maschinenparks.

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Die Maschinen senden Leistungs- und Zustandsdaten via GPS und Mobilfunk in eine Server-Cloud.

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Gebäudereiniger greifen auf die Daten zu und wissen, wann welche Leistung mit den Geräten erbracht wurde.


Wie rücken wir in Zukunft Staub und Schmutz in den eigenen vier Wänden zu Leibe?

Wir sitzen gemütlich auf der Terrasse und steuern sämtliche Smart Home & Garden-Funktionen mit einer smarten Brille oder direkt über unsere Gedanken. Plötzlich stellen wir fest, dass an unserem Rasenmähroboter ein Bauteil kaputt ist. Fix scannen wir den Produktcode ein, wählen über die App das relevante Bauteil aus, drucken es auf unserem 3-D-Drucker aus und bauen es ein. Derweil hat in der Küche ein ausgefeiltes Sensorsystem festgestellt, dass der Backofen gereinigt werden muss. Es öffnet automatisch die Backofentür und steuert über die Cloud die Station unserer Mini-Reinigungsdrohnen an, die – ausgestattet mit dem passenden Reinigungsmittel – den Backofen blitzblank putzen. Nachdem zuhause alles läuft, bringen wir unser Fahrrad zur Sharing-Waschanlage und lassen es von Putzrobotern auf Hochglanz polieren. Die Bestellung für den Einkauf zum Abendessen geben wir unterwegs ab, so dass unser Haus-Roboter das von einer Transportdrohne gelieferte Kühlpaket bereits entgegennehmen kann.


Selbst wenn sich viele dieser Dinge heute noch nach Science Fiction anhören, so sind sie doch mit aktuellen Technologien und Kundenbedürfnissen zusammenzubringen. Noch mehr in die Ferne gehen Visionen, die beispielsweise eine direkte Verbindung von Geräten mit dem Gehirn vorsehen. Kein Touchscreen, kein Eingabefeld – nur noch eine Schnittstelle zwischen unseren Gedanken und den Maschinen. Derartige Entwicklungen basieren auf Konzepten aus der Medizintechnik.

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