WOHLFÜHLEN UNTERWEGS – WER MACHT DA SAUBER?
Ist eine große Reise in Planung, spielen bei der Suche nach dem passenden Reiseziel sowie den bevorzugten Transportmitteln viele persönliche Faktoren eine Rolle. Selten macht man sich jedoch Gedanken darüber, wie viele Menschen im Hintergrund für reibungslose Abläufe sorgen. Sauberkeit ist dabei ein wichtiger Aspekt, denn sie erzeugt den nötigen Wohlfühlfaktor. Wir spielen modelhaft eine Reise mit verschiedenen Transportmitteln vom Zweirad bis zum Kreuzfahrtschiff durch – und blicken hinter die Kulissen der jeweiligen Reinigungsarbeiten.
Los geht’s: Mit dem Fahrrad zum Bahnhof.
Angenommen, unsere Reise startet entspannt. Das Gepäck ist bereits zur Hafenstadt losgeschickt, wo das Kreuzfahrtschiff ablegen wird. Um zum Bahnhof zu gelangen, entscheiden wir uns für ein Leihfahrrad. Dieser Trend erobert derzeit die Welt. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter am Markt. Einer davon ist nextbike, deren Fahrräder in mehr als 150 Städten rund um den Globus verfügbar sind. Das Unternehmen hat hohe Standards, was Wartung und Reinigung der Fahrräder betrifft.
Wie funktioniert’s?
In größeren Städten gibt es fest angestellte Serviceteams, die in Dreierschichten rund um die Uhr unterwegs sind, Fahrräder prüfen, warten und umverteilen. Über eine Service-App wird den Mitarbeitern angezeigt, welche Stationen zuerst anzufahren sind. Sie haben Reinigungstücher und -spray sowie Kettenschutz und Werkzeug dabei, um die Fahrräder wieder fit zu machen. Zusätzlich arbeitet nextbike mit stationsbasierten Systemen, wo die Fahrräder auf einer Bodenplatte mit Fahrradständer fixiert werden, um umfangreichere Reinigungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen. Hier kommen Hochdruckreiniger zum Einsatz, um die Stationen von Unkraut, Moos und Öl zu befreien.
Die Generalüberholung aller Fahrräder findet nach der Saison einmal im Jahr statt. In Regionen mit mildem Klima bleiben die Räder im Winter meist draußen und somit verfügbar, bei harter Witterung werden sie eingelagert.
Der Zug fährt ein: Japanische Reinigung
Am Bahnhof angelangt, ist der übliche Trubel zu beobachten. Kurz vor der Einfahrt des Schnellzugs sammeln sich nicht nur immer mehr Wartende am Gleis, sondern auch ein Trupp Reinigungskräfte. Ihre Aufgabe: den Zug während des Aus- und Einsteigens der Passagiere in Windeseile reinigen, sodass bis zur Abfahrt alles wieder ordentlich ist.
Wie funktioniert’s?
Bei Reinigungsarbeiten im getakteten Zugverkehr geht es vor allem um eines – perfekt organisiertes Arbeiten und Schnelligkeit. Die Sichtreinigung im Betrieb erfolgt als sogenannte „Japanische Reinigung“. Das bedeutet, dass an jeder Tür des einfahrenden Zugs ein Mitarbeiter wartet, bei Halt einsteigt, den Abschnitt bis zur nächsten Tür sauber macht und wieder aussteigt.
Die Teppiche werden mit Akkubesen gereinigt, der Müll wird eingesammelt. Nachts, wenn die Züge stehen, lassen sich umfassendere Arbeiten durchführen. Flecken auf den Polstern werden mit Sprüh-Ex-Geräten entfernt; bei großen Verschmutzungen müssen die Sitze ausgebaut und mit Trockeneis gereinigt werden – so werden sie nicht nass und können schnell wiedereingesetzt werden. Die Sanitäreinrichtungen werden mit Mopp und Nass- / Trockensauger bearbeitet.
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Sauber über den Wolken: Im Landeanflug
Nach der Anreise zum Flughafen mit der Bahn geht es weiter ans Gate. Laut Bordinformation hat der Airbus 320 ganze 180 Sitzplätze. Auf engstem Raum vor jedem Flug eine Reinigung durchzuführen, stellt eine besondere Herausforderung dar – gleichzeitig ist der Wohlfühlfaktor beim Fliegen besonders wichtig.
Wie funktioniert’s?
Sportlich geht es für die Reinigungsteams an Flughäfen zu, wenn ein Flieger zur Reinigung freigegeben ist. So auch bei der Losch Airport Service Stuttgart GmbH. Bei einem Airbus 320 steigen sechs Mitarbeiter am hinteren Eingang ein. Vier von ihnen bereiten den Müll im Passagierraum zum Einsammeln vor und legen die Gurte auf die Sitze. Ein Mitarbeiter reinigt derweil die Küche, einer die Toiletten hinten. Sind diese Arbeiten erledigt, übernimmt ein Kollege das Staubsaugen mit einem Akku-Staubsauger, zwei wischen die Tische ab, einer sammelt den Müll ein und einer reinigt die Toiletten vorne. All das muss in 15 Minuten erledigt sein – wenn es ungünstig läuft, parallel zu den Arbeiten des Cateringteams oder der Crew. Auch Zusatzaufgaben wie das Auffüllen der Ersatzmaterialien in den Toiletten oder der Airline-Magazine in den Sitztaschen wollen in dieser Zeit erledigt sein.
Nachts, wenn die Flugzeuge stehen, geht es etwas entspannter zu. Dafür sind dann aber auch Seitenwände, Fenster und Handgepäckablagen zu reinigen. Für die Außenreinigung gilt es, die Flugzeuge vorzubereiten – zahlreiche Anschlüsse müssen abgeklebt oder verschlossen werden, damit kein Wasser eindringt. Dann geht es wie bei der Autowäsche mit Schaum dem Schmutz an den Kragen, entweder in einer Waschhalle oder an eigenen Waschplätzen.
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Endlich am Ziel: Das funkelnde Kreuzfahrtschiff.
Am Hafen wartet bereits das gebuchte Kreuzfahrtschiff, das rund 3.000 Passagiere befördern wird. An Bord eines solchen schwimmenden Hotels gibt es unzählige Reinigungsaufgaben – doch auch die Außenhaut will gepflegt sein.
Wie funktioniert’s?
Um Schiffswände von Witterungsspuren und anderen Verschmutzungen zu befreien, kann mit manuellen Spritzeinrichtungen gearbeitet werden, was allerdings eine zeitintensive und aufwendige Tätigkeit ist. Der Spezialist für Hoch- und Höchstdruckanwendungen WOMA hat deshalb den Magnet Lizard entwickelt. Er arbeitet mit maximal 45 l / min bei 3.000 Bar. Zum Vergleich: Bei einer Tiefe von 10.000 Metern unter dem Meeresspiegel herrscht ein Druck von 1.000 Bar. Spezielle Vorreinigungsbalken können zusätzlich dabei helfen, Algen oder Muschelbesatz zu entfernen. Der Clou: Trotz der hohen Rückstoßkräfte wird kein Vakuumsystem benötigt, um den Magnet Lizard auf Position zu halten – dafür sind acht Hochleistungsmagnete zuständig. So erfolgt die Reinigung der Außenhaut mühelos und schnell. Der Magnet Lizard erledigt die Arbeit von bis zu vier manuellen Spritzeinrichtungen; der Aufbau eines Gerüsts erübrigt sich so.
Unsere fiktive Reise hat gezeigt: Im laufenden Betrieb in Transportmitteln für Sauberkeit zu sorgen, ist eine wichtige und gleichzeitig sehr fordernde Arbeit. Nur, wenn Reinigungsmethoden, -geräte und -prozesse bestmöglich aufeinander abgestimmt sind und die Mitarbeiter kompetent agieren, läuft alles rund – und der Wohlfühlfaktor unterwegs ist garantiert.
P.S.: Und wenn das Schiff anlegt? Carsharing für unterwegs.
Natürlich endet die Reise nicht am Hafen. Um die Stadt individuell zu erkunden, loggen wir uns in eine Carsharing-Plattform ein und suchen das nächstgelegene Auto. Gut, dass auch bei car2go jemand ein Auge darauf hat, dass die Fahrzeuge in ordentlichem Zustand sind.
Wie funktioniert’s?
Mehr als 3 Millionen Kunden weltweit, 25 Standorte in 8 Ländern, 14.000 Fahrzeuge: Über den globalen Auftritt hinweg pflegt car2go einheitliche Standards. Für die Reinigung sind mobile Serviceteams zuständig, die sich oft vor Ort um kleine Reinigungs- und Servicearbeiten kümmern. Falls nötig, wird auf bestehende Waschanlagen zurückgegriffen – eigene car2go-Waschstraßen gibt es nicht. An manchen Standorten allerdings erfolgt die Reinigung in extra dafür vorgesehenen Hubs.
Gesteuert wird der gesamte Reinigungs- und Wartungsprozess über bestimmte Kennzahlen, beispielsweise die Anzahl der Fahrzeugmieten, sowie gesetzliche Vorgaben wie dem TÜV. Daran orientiert, werden Dienstleister automatisch beauftragt und kümmern sich um die Fahrzeuge. Melden und dokumentieren Kunden über die Service-App ein stark verschmutztes Auto, wird sofort eine Reinigung veranlasst. Insgesamt spielt der Zustand der Fahrzeuge auch hier eine wesentliche Rolle, um Kunden ein rundum zufriedenstellendes Fahrerlebnis zu bieten.