ZWEI WELTEN, EIN ZIEL: PERFEKTION
Kärcher auf der heimischen Terrasse. Kärcher in der Gebäudereinigung. An diese beiden Anwendungsfelder denken die Menschen wohl meistens, wenn es um Sauger, Hochdruckreiniger & Co. geht. Doch viele Kärcher-Produkte sind vor allem für Handwerksbetriebe aus dem Alltag kaum wegzudenken. Am Beispiel einer Baustelle zeigt sich, wo es überall auf zuverlässige Reinigungstechnik ankommt, und warum dabei auch Arbeitssicherheit und der Schutz der Gesundheit im Fokus stehen. Außerdem im Blickfeld: Wie aus dem Modellbauer bei Kärcher in den letzten Jahrzehnten der Prototypenbauer wurde, und welche traditionellen und modernen Handwerkskünste es rund um den Globus gibt.
Sauberes Bauhandwerk: Vom Rohbau zum Traumhaus.
Ausschachten für die Bodenplatte, Fundament gießen, Mauern errichten, das Dach decken, den Innenausbau mit allen Facetten erledigen: Wird ein Gebäude errichtet, müssen verschiedene Gewerke Hand in Hand arbeiten, teilweise unter hohem Zeitdruck. Umso wichtiger ist es, dass die benötigte Reinigungstechnik leistet, was benötigt wird – jederzeit, zuverlässig und auch im härtesten Umfeld.
Wichtig für Gesundheit und Qualität:
Nass- / Trockensauger gegen Staubpartikel.
Einer der größten Feinde auf jeder Baustelle ist winzig klein: Staub. Und er ist überall. Sind Zimmerleute und Schreiner für die Arbeiten am Dach oder für den Innenausbau unterwegs, wird Holz gesägt und zugeschnitten. Es werden Löcher gebohrt, die Kreissäge verstummt nur selten. Staub und Späne fallen zu Boden und verteilen sich in der Luft. Sobald das Dach fertig ist, kann der Elektriker ans Werk gehen. Um Kabel und Leitungen zu verlegen, muss er Wände und Böden mithilfe einer Fräse mit Schlitzen versehen. Feiner Betonstaub rieselt aus den Ritzen, bei jedem Arbeitsschritt. Ähnlich sieht es aus, wenn der Installateur mit den Sanitäreinrichtungen startet. Durch Stockwerke hindurch und ins Freie hinaus werden Rohre und Leitungen verlegt, Bohr- und Stemmarbeiten finden statt. Auch hier entstehen jede Menge Stäube aller Art – Beton, Ziegel, Gips & Co. – bevor Badezimmer & Co. bezugsfertig sind.
Die feinen Staubpartikel stören zum einen bei der Arbeit – sieht man die Hand vor Augen nicht mehr, lässt sich kaum gute Qualität liefern. Zum anderen ist der feine Staub gesundheitsschädigend, da er sich in der Lunge absetzt. Je nach Region, gibt es daher strenge Vorschriften, um die nötige Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Die eingesetzte Technik sollte aber nicht nur den Staub wirksam bekämpfen, sondern auch eine Arbeitserleichterung im harten Alltag sein und keine zusätzliche Last.
Es sollte sich auf jeden Fall um Nass- / Trockensauger handeln, denn nur diese Geräte kommen mit der Mischung aus trockener und feuchter Verschmutzung klar, mit der man es auf Baustellen zu tun hat. Selbst bei diesen speziellen Saugern setzen sich die Filter schnell zu, weshalb Modelle mit automatischer Filterabreinigung Arbeiten ohne Unterbrechungen ermöglicht. Wählt man zudem leichte, robuste und gegebenenfalls akkubetriebene Geräte aus, an die sich jedes Elektrowerkzeug direkt anschließen lässt, ist Staub ein Problem von gestern.
Bauendreinigung zum Einzug: Kehrsaug- und Scheuersaugmaschinen für alle Fälle.
Sind alle Arbeiten erledigt, ist – trotz des unermüdlichen Einsatzes von Saugtechnik – immer noch jede Menge grober Schmutz vorhanden, beispielsweise Holzstücke, Putz oder Farbsplitter. Derart lose Verschmutzungen im Innen- und Außenbereich lassen sich mit handgeführten, akkubetriebenen Kehrsaugmaschinen beseitigen. Handelt es sich um größere Flächen, sind Aufsitzer oder sogar Industriekehrmaschinen deutlich schneller und effektiver im Einsatz. Für die Innenreinigung können je nach Fläche danach Scheuersaugmaschinen verwendet werden, um die Böden feucht zu reinigen – mit dem Vorteil, dass die Schmutzflotte sofort aufgenommen wird, die Böden danach also schnell wieder trocken und damit begehbar sind. Ab und An sind ganz zum Schluss noch einmal Parkettleger gefragt, um beispielsweise Holzböden zu versiegeln. Mit diesem letzten Feinschliff sind die Räumlichkeiten dann mehr als besenrein und damit bezugsfertig.
Das i-Tüpfelchen im Grünen: Landschaftsbau und -pflege mit Akku-Geräten.
Je nach Grundstückgröße, werden die Arbeiten am Haus begleitet vom Anlegen eines schönen Gartens. Landschaftsbauer arrangieren Rasenflächen und Bäume, Sträucher & Co. oft auf kunstvolle Weise, Blumenbeete und Brunnen oder Teiche werden dazu geplant. Zwar hat hier Reinigungstechnik im eigentlichen Sinn wenig verloren, aber artverwandte Geräte sehr wohl. Um dem rahmenden Grün die passende Form zu geben, sind heute meist akkubetriebene Freischneider, Kettensäge und Heckenschere im Einsatz. Sie sind deutlich leiser und stoßen keinerlei Emissionen aus. Auch erzeugen sie je nach Hersteller viel weniger Vibration, was für den Anwender insgesamt deutlich ergonomischer und speziell für die Durchblutung weniger belastend ist. Da die Geräte sehr kompakt sind, ist auch der präzise Feinschliff in engen, verwinkelten Ecken der Gartenanlage kein Problem.
Werterhalt für Werkzeug & Co.: Hochdruckreiniger gegen groben Schmutz.
Auf der Baustelle sind nicht nur Handwerker und Reinigungstechnik größten Belastungen ausgesetzt, auch die verwendeten Werkzeuge, Maschinen oder die Gerüste für die Malerarbeiten trotzen Schmutz und Dauereinsatz. Daher ist es für jeden Handwerksbetrieb wichtig, die verwendete Ausrüstung in Stand zu halten und für eine möglichst hohe Lebensdauer zu sorgen. Kalt- und Heißwasserhochdruckreiniger verschiedener Größe und Leistungsklassen sind für diesen Job genau die richtige Lösung. Wassermenge und -druck lassen sich genau auf die jeweilige Anforderung hin einstellen, so dass ebenso schonend wie kraftvoll gereinigt werden kann.
„Vom Handwerker zum Programmierer“: Der Wandel eines Handwerks – Interview mit Achim Sanzenbacher, Leiter Prototypenbau.
Sieht man die Welt mit den Augen eines Prototypenbauers, so hat sich in den letzten 30 Jahren vor allem eines verändert: Waren Autos oder Kaffeemaschinen früher eckig, so hat heute alles Rundungen und Schrägen – fast so sehr, dass man sich schon wieder Ecken und Kanten wünscht. Wie Handwerk, Technik und Formensprache bei Kärcher einen Wandel durchgemacht haben – ein Interview mit Achim Sanzenbacher, Leiter Prototypenbau bei Kärcher.
Herr Sanzenbacher, Sie sind inzwischen 30 Jahre bei Kärcher. Wie hat denn alles angefangen?
Ich hatte damals meine Ausbildung als Mechaniker beendet und war am Überlegen, wo die Reise hingehen soll. Damals hat man entweder im Kfz-Bereich gearbeitet, oder als Werkzeugmacher in der Industrie. Als ich gehört habe, dass bei Kärcher Facharbeiter gesucht wurden, habe ich mir das angeschaut – und wir haben uns beide schnell entschieden, so dass ich drei Tage später im Modellbau angefangen habe.
Wie sah es denn damals im Modellbau aus bei Kärcher?
Wir waren 21 Mechaniker und Lackierer, und schon damals wurden alle Modelle für das gesamte Haus bei uns gefertigt. Wir haben mit schweren, handgeführten Maschinen gearbeitet, Blechstanze, Drehbank und Fräse haben jede Menge Lärm gemacht. Ich persönlich habe mich dann recht schnell als Meister weiter qualifiziert. Im gleichen Zeitraum hat auch Kärcher investiert und uns eine CNC-Fräse zur Verfügung gestellt. Damit war im Vergleich zum konventionellen Fräsen und Feilen deutlich schnelleres Arbeiten angesagt.
Was waren über die Zeit die größten Einschnitte – wie hat sich die Veränderung vom Modell- zum Prototypenbau ergeben?
In der Entwicklung wurde Anfang der 1990er die computer-gestützte 3D-Konstruktion eingeführt (Anm. d. Red.: CAD = Computer Added Design). Damit hielten neue Formen, Rundungen und Schrägen in die geplanten Produkte Einzug. Wir mussten die CAD-Konstruktionsdaten umsetzen und die Fräs- und Drehmaschinen entsprechend steuern. Um die Daten für die Maschinen gewissermaßen zu übersetzen, haben wir ein CAM-Programm implementiert (Anm. d. Red: CAM = Computer Added Manufacturing). Das waren für uns Veränderungen, die einen großen Wandel nach sich zogen: Neben dem klassischen Handwerks-Know-how wurde die Qualifikation als Programmierer immer wichtiger. Nur so konnten wir in der echten als auch in der virtuellen Welt mit allen Veränderungen Schritt halten. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland schaffte Kärcher 1997 schließlich einen 3D-Drucker an. 1998 haben wir die ersten Bauteile gefertigt, das sogenannte Rapid Prototyping war geboren. Aus dem Modellbauer Achim Sanzenbacher, der vor 30 Jahren gestartet ist, war damit endgültig der Prototypenbauer geworden.
Welche Bedeutung hat denn der Prototypenbau für das Unternehmen?
Unsere Prototypen gehen zur Montage in die Versuchswerkstätten, so dass neue Produkte 1:1 so gebaut werden können, wie sie später in Serie gehen sollen. Damit haben die Entwickler die Möglichkeit, Optimierungspotenziale in der Praxis zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen. Diese Art der Produktentwicklung hat sich bewährt, weshalb Kärcher seit jeher viel in den Prozess und die einzelnen Arbeitsschritte investiert hat. Heute hat unser Team vier Rapid Prototyping-Anlagen und vier Bearbeitungszentren zur Verfügung, um pro Woche mehrere hundert Bauteile für alle Bereiche des Unternehmens zu fertigen.
Herr Sanzenbacher, vielen Dank für das Gespräch.
Handwerk global: Von der Gebetskette zur Glaskunst
Handwerkskunst ist steinalt und hochmodern – denn seit jeher ist es dem Menschen geschenkt, mit seinen Händen und unter Einsatz von Werkzeug Dinge zu erschaffen und zu gestalten. Kleine Geschichten rund um außergewöhnliche Handwerksprodukte rund um den Globus.