Reinigungstests in ägyptischer Grabanlage

Im Rahmen seines Kultursponsorings hat Kärcher dabei geholfen, die passende Reinigungstechnik für Hieroglyphen in einer über 2.500 Jahre alten Grabanlage in der Nekropole von al-Asasif im oberägyptischen Theben-West zu finden.

Blick auf eine Hieroglyphenwand in der Grabanlage des Padiamenope.
Das Eingangsschild an der Grabanlage des Padiamenope (TT 33).

Internationales Forschungsteam

Das geheimnisvolle Grab eines alt-ägyptischen Priesters, unerforschte Gänge und Kammern tief unter der Erde, in der Nähe die historischen Schätze von Luxor - Schlagworte, die Freunde des alten Ägyptens oder Geschichtsbegeisterte aufhorchen lassen dürften. Das Familienunternehmen Kärcher durfte im Rahmen seines Kultursponsorings nun in der Grabanlage des Padiamenope einen Beitrag zu deren Erforschung leisten. Das Grab des Obersten Vorlesepriesters Padiamenope „TT 33“ beherbergt 22 stockfinstere Kammer auf 3 Ebenen in bis zu 20 Metern Tiefe und wurde um 550 v. Chr. gebaut. Ein französisches Forscherteam des Institut Français d'Archéologie Orientale, des Louvre in Paris und der Universität Straßburg unter Leitung der Universität Cagliari erforscht die für die Öffentlichkeit unzugängliche Anlage seit einigen Jahren und bat Kärcher um Unterstützung bei der Anlage von Testflächen.

Jahrtausendealte Verschmutzungen

„Das Team suchte schon länger nach den passenden Verfahren, um die mit Hieroglyphen verzierten Wände in der Grabanlage zu reinigen. Die große Herausforderung dabei ist, dass diese teilweise mit jahrtausendealten Verschmutzungen wie dem Ruß von Fackeln oder Feuer und Schichten von Fledermauskot überzogen sind. Wir wurden gefragt, ob wir Reinigungstests mit dem Niederdruck-Mikropartikelstrahlverfahren durchführen und zudem bei dem Aufbau der dazu nötigen technischen Infrastruktur unterstützen können“, berichtet Thorsten Möwes, Senior Specialist Kultursponsoring bei Kärcher.

 

Bild rechts: Die Grabanlage befindet sich in der Nekropole von al-Asasif in der Nähe des Tals der Könige. Der Eingang befindet sich in einer Talsenke in der Bildmitte bei den beiden weißen Zelten. 

Die Grabanlage des Padiamenope befindet sich in der Nekropole von al-Asasif.
Das Camp am Eingang der Grabanlage.

Das Camp für das Forschungsteam befand sich direkt am Eingang der Grabanlage.

Die Gänge und Kammern im Inneren des Grabs sind mit zahllosen Hieroglyphen verziert.

Die Gänge und Kammern im Inneren des Grabs sind mit zahllosen Hieroglyphen verziert.

Testflächen zur Erforschung der richtigen Reinigungstechnik.

Zur Erforschung der richtigen Reinigungstechnik wurden verschiedene Testflächen angelegt.

Helfer laden die umfangreiche Ausrüstung ab.

Technische Herausforderungen

Nach monatelangen Vorbereitungen von Deutschland aus war Thorsten Möwes zusammen mit ägyptischen und deutschen Kollegen drei Wochen vor Ort und brachte für die Arbeiten sechs Paletten mit technischer Ausstattung wie Atemschutzmasken, Werkzeug, Luftschläuche, Strahlmittel und die Partikelstrahlpistolen aus Deutschland mit. Die Herausforderung bestand zum einen in der zugleich hartnäckigen wie uneinheitlichen Verschmutzung der Hieroglyphen. Die fehlende Versorgung mit Strom, Licht und einer Belüftung mitten in der Wüstenlandschaft machte die Aufgabe zusätzlich schwierig. Ein eigens erworbener Generator sorgte für die wichtige Elektrizität, der noch unerforschte Boden wurde mit Schilfmatten und gezimmerten Übergängen aus Brettern geschützt. 

Vergiftete Luft in den Grabkammern

Da die Luft in der Grabanlage von den teilweise jahrtausendealten Ausscheidungen von Fledermäusen vergiftet ist und zudem der Staub vom Partikelstrahlen (der Reinigungsmethode) nicht eingeatmet werden darf, arbeiteten die Teammitglieder nur mit Vollatemschutz. Derselbe Staub durfte sich außerdem nicht auf den historischen Böden und Wänden in der Grabkammer verteilen, weswegen maßgeschneiderte Staubschutztüren eingebaut und eine Entstaubungsanlage installiert wurde. Reste des Strahlmittels wurden mit Kärcher-Saugern aufgenommen und aus der Grabkammer gebracht.

Strahlmittelreste von den Reinigungstests wurden sorgfältig aufgenommen, damit keine Rückstände in der Grabanlage zurückblieben.
Grabanlage des Padiamenope - Theben-West, Ägypten

Alle Fakten auf einen Blick

Land: Ägypten
Ort: Theben-West

Verschmutzung: Ruß, Fledermauskot
Reinigungstechnik: Niederdruck-Partikelstrahlen, weitere Techniken

Durchführung: Januar 2024




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