Daytime Cleaning als Chance
Gebäudedienstleister haben mit massivem Fachkräftemangel zu kämpfen, Zeit- und Kostendruck kommen hinzu. Eine Lösung mit vielen Vorteilen kann die Umstellung von Nacht- auf Tagesreinigung sein. Durch die angenehmeren Arbeitszeiten im Daytime Cleaning steigt die Motivation des Personals, und es lassen sich leichter neue Mitarbeitende gewinnen. Kunden profitieren, wenn tagsüber Reinigungskräfte anwesend sind und sich die Reinigungsqualität erhöht. Damit die Umstellung reibungslos gelingt, sollten Mitarbeitende allerdings professionell geschult sein. Digitale Technologien und Robotik unterstützen sie zusätzlich.

Gute Gründe für die Reinigung am Tag
Daytime Cleaning macht die Arbeit in der Gebäudereinigung attraktiver, sorgt für mehr Zufriedenheit bei Kunden, senkt die Kosten und schont die Umwelt.
Fachkräftemangel und Preiskampf setzen Reinigungsdienstleister unter Druck
Personal in der Reinigungsbranche ist knapp, die Fluktuation hoch. Neue Mitarbeitende zu gewinnen, ist nicht einfach. Ein Grund dafür sind die wenig attraktiven Arbeitszeiten in diesem Umfeld. Zwar sind Spät- und Nachtschichten besser bezahlt, aber nur schwer mit einem geregelten Sozial- und Familienleben vereinbar. Hinzu kommt, dass Reinigungskräfte während ihrer Nachtschichten anonym im Verborgenen arbeiten und deshalb kaum Anerkennung für ihre Leistungen erfahren.
Parallel zum Personalmangel steigt der Kostendruck für Gebäudedienstleister, denn der Markt ist hart umkämpft. Gleichzeitig sind die Erwartungen der Kunden und Gebäudenutzer hoch: Es sollte effizient, gründlich und möglichst umweltfreundlich gearbeitet werden. Daytime Cleaning ist kein Allheilmittel, aber kann helfen, sich für die Zukunft erfolgreich zu positionieren und die Tätigkeiten attraktiver für (neue) Mitarbeitende zu gestalten.
Chancen dank Daytime Cleaning

Sozial, ökonomisch, ökologisch
Der wohl größte Pluspunkt der Tagesreinigung ist die soziale Nachhaltigkeit. Normale Arbeitszeiten lassen ein geregeltes Familien- und Sozialleben zu. Die Reinigungskräfte werden zudem für Kunden und Gebäudenutzer sichtbar. Sie erfahren somit mehr Anerkennung für ihre Leistungen, und der Arbeitsalltag wird abwechslungsreicher. Das sorgt für mehr Motivation. Doch nicht nur das Personal profitiert, auch die Umwelt und das Budget werden geschont: Der Energieverbrauch reduziert sich, da nachts keine Beleuchtung nötig ist und weniger geheizt werden muss. Die Kosten für Energie und Mitarbeitende sinken, weil zum Beispiel kein Sicherheitsdienst nötig ist, der die Nachtschicht begleiten muss.

Verbesserter Service, zufriedene Kunden
Auch für Kunden und Gebäudenutzer steckt Mehrwert in der Tagesreinigung: Spontane Aufgaben können sofort als sogenannte Ad-hoc-Services erledigt werden, da immer Personal anwesend ist. Konferenzräume, Sanitärbereiche & Co. werden bedarfsgerecht passend zum Nutzungsgrad gereinigt. Aufwand und Wartezeiten für Gebäudenutzer und Kunden reduzieren sich auf ein Minimum.
Gebäudereinigung neu gestalten
Für die Neugestaltung lassen sich Erfahrungswerte aus anderen Bereichen sowie zeitsparende Verfahren nutzen. Neue Arbeitsmodelle erleichtern die Einführung. Voraussetzungen sind geschultes Reinigungspersonal und die passende Technik.

Das Rad nicht neu erfinden, von anderen Bereichen lernen
Um erfolgreich auf Daytime Cleaning umzustellen, können Bereiche als Modell dienen, die damit über lange Zeit gute Erfahrungen gesammelt haben. Das sind zum Beispiel Einrichtungen wie Hotels, Seniorenheime oder Krankenhäuser. Dort hat es sich in der Praxis bewährt, Reinigungsmaßnahmen entlang der Nutzung zu planen. So werden Hotelzimmer dann gereinigt, wenn sich die Gäste auf Ausflügen befinden oder Krankenzimmer niemals während der Visite.
Diese Vorgehensweise lässt sich auch im Arbeitsalltag in Bürogebäuden oder in der Industrie realisieren. Zum Beispiel sind die Kantinen und Pausenräume erst nach der Mittagspause zu reinigen und Büroräume nicht während einer Telefonkonferenz.

Zeitsparende Verfahren nutzen: Trockensauger, Elektrobesen & Co.
Damit die Reinigung im Publikumsverkehr gelingt, ist es sinnvoll, zeitsparende Verfahren zu nutzen. Hartböden zum Beispiel müssen nicht immer flächendeckend nass gewischt werden. Es ist ausreichend, lose Verschmutzungen mit dem Trockensauger oder dem Staubmopp aufzunehmen und haftende Verschmutzungen punktuell nass zu entfernen. Elektrobesen eignen sich für Textilböden, um sie von sichtbaren, losen Verschmutzungen zu befreien. Dadurch ist vollflächiges Saugen seltener notwendig.
Gute Planung und gewisse Vorbereitungen machen Sinn, um möglichst schnell reagieren zu können. Wurde eine Tasse Kaffee auf dem Schreibtisch verschüttet, sind mit Wasser oder Reinigungsmittel vorkonditionierte Tücher sofort einsatzfähig. Ein Sprüh-Moppsystem ist schnell zur Hand, wenn Flüssigkeiten auf dem Boden gelandet sind. Das geeignete Equipment und die passenden Methoden erlauben wirtschaftliches und zeitsparendes Arbeiten und lassen sich sehr gut in den Tagesbetrieb integrieren.

Alles im Wandel: Wie die Umstellung gelingt und was New-Work-Konzepte bringen
Trotz aller Vorteile von Daytime Cleaning ist die Umstellung der Arbeitszeiten nicht auf Knopfdruck möglich. Festgefahrene Strukturen und Prozesse aufzubrechen, ist für Reinigungskräfte und Gebäudenutzer eine Herausforderung. Die einfachste Möglichkeit für Gebäudedienstleister ist es, Veränderungen zu nutzen. So macht es beispielsweise Sinn, mit Daytime Cleaning bei Neubauten, Neuausschreibungen oder Renovierungen von Objekten zu starten. Auch dank neuer Arbeitskonzepte aufseiten der Gebäudebetreiber und -nutzer lässt sich Daytime Cleaning leichter in die Abläufe einbinden. Der Hintergrund: Viele Unternehmen beschäftigen die Belegschaft aktuell teilweise im Homeoffice. Dadurch wird die Oberflächenreinigung vereinfacht, weil Büros zum Teil unbesetzt sind. Desk-Sharing-Konzepte wiederum sorgen für mehr Akzeptanz für die Reinigung am Tag und steigern den Bedarf, da jeder Mitarbeitende einen sauberen Arbeitsplatz vorfinden möchte.

Reinigung im Publikumsverkehr: geschultes Personal, passende Technik
Die Tagesreinigung während der Betriebs- oder Bürozeiten stellt höhere Anforderungen an die Reinigungskräfte, sowohl sprachlich als auch sozial. Sie sollten im Umgang mit Gebäudenutzern und Kunden professionell geschult sein. Gegebenenfalls ist es außerdem sinnvoll, neue Arbeitskleidung anzuschaffen, da Reinigungskräfte nicht länger im Verborgenen arbeiten.
Auch Ausrüstung und Gerätschaften sollten unter die Lupe genommen werden. Im Publikumsverkehr sind geräuscharme und kabellose Modelle zu wählen, die kleiner und wendiger sind. Akkubetriebene Staubsauger sind leiser und verbrauchen rund 50 Prozent weniger Strom als kabelgebundene Geräte. Außerdem kann bei Akkugeräten kein Kabel zur Stolperfalle werden. Neben der passenden Ausrüstung sind geeignete Arbeitsmethoden und das Verhalten beim Reinigen mit direktem Kundenkontakt zentral.
Tipp:
Es sollten nur Reinigungsmittel verwendet werden, die nicht zu scharf oder zu intensiv riechen, damit es nicht zu Geruchsbelästigung kommt.
Digitalisierung im Daytime Cleaning
Sensorgestützte Reinigung und Digitalisierung können dabei helfen, die Tagesreinigung effizient umzusetzen. Durch den Einsatz von Sensoren lassen sich unnötige Arbeiten einsparen und Digitalisierung hilft dabei, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.

Wenn der Papierkorb mitdenkt: sensorgestützte Reinigung
Veränderungen, welche die Einführung von Daytime Cleaning begünstigen, entstehen nicht nur aufseiten des Kunden. Bestimmte Innovationen kommen auch aus der Reinigungsindustrie selbst. So gewinnt sensorgestützte Reinigung an Bedeutung, um das Personal möglichst effizient einzusetzen. Der Trend geht weg von starren Reinigungsplänen hin zu bedarfsgerechter Reinigung. Dadurch werden überflüssige Wege für die Reinigungskräfte eingespart, Ad-hoc-Services erleichtert und neue Abrechnungsmodelle mit Basis- und Zusatzleistungen ermöglicht.
Der Clou: Sensoren überwachen die Frequentierung von Räumlichkeiten und melden den Reinigungsbedarf direkt an die Reinigungskräfte. So können beispielsweise Konferenzräume oder Eingangsbereiche bedarfsgerecht gereinigt werden. Zusätzlich können Sensoren in Sanitärräumen beispielsweise die Füllstände von Seifenspendern oder Mülleimern melden, sodass auch dort nicht mehr stur nach Reinigungsplan, sondern nach Bedarf gearbeitet werden kann.
Rundum-sorglos-Paket: Digitalisierung für noch mehr Effizienz
Noch immer arbeiten viele Gebäudedienstleister und -betreiber mit Excel-Listen und Papierformularen, um Belegschaft und Maschinen zu verwalten. Das bringt unnötigen Zeitaufwand mit sich und kann zu Fehlern oder Datenverlust führen, wenn Informationen an unterschiedlichen Orten gespeichert oder abgelegt sind. Aktualisierungen werden vergessen, sodass kein ausreichender Überblick über das Personal oder die eingesetzten Maschinen mehr besteht. Digitale Lösungen bündeln alle Daten an einer Stelle, sodass keine Probleme an Schnittstellen oder Datenverlust drohen.
Robotik im Einsatz
Die Einbindung von Robotik in die Tagesreinigung hilft, das Personal bei gleichförmigen und zeitraubenden Arbeiten zu entlasten. Beim Einsatz mit Publikumsverkehr ist Sicherheit das A und O.

Willkommen in der Zukunft: Was Roboter heute zu bieten haben
Die Bodenreinigung in größeren Objekten ist eine langwierige und anstrengende Aufgabe, die mehrere Mitarbeitende über Stunden bindet. Reinigungsroboter können diese gleichförmigen Tätigkeiten übernehmen, und die Reinigungskräfte stehen für komplexere Aufträge zur Verfügung, die andernfalls unerledigt bleiben. Am Markt sind zum Beispiel Scheuersaugroboter erhältlich, die selbst in engeren Umgebungen problemlos manövrieren und mittlere bis große Flächen zügig bearbeiten. Vollautonome Modelle steuern Dockingstationen an, füllen Ressourcen nach, entleeren die Schmutzflotte und reinigen mehrere Tausend Quadratmeter pro Tag – ohne menschliches Zutun. Reinigungsrouten können ganz einfach angelegt werden. Programmiererfahrung ist dazu nicht nötig. Wichtig ist allerdings, vorab zu überlegen, welche Bereiche stark oder weniger stark frequentiert sind, wo also mehr oder weniger Reinigungsaufwand entsteht.
Tipp:
Das Fachpersonal sollte die Routenplanung so gestalten, dass die Dockingstationen strategisch platziert sind, um Wege zu minimieren und Zeit zu sparen.
Sauber? Aber sicher: Robotik – geprüft und zertifiziert
Generell gilt: Reinigungsroboter müssen im Publikumsverkehr klare Sicherheitsvorgaben erfüllen. Selbst in stark frequentierten Bereichen muss der Roboter zuverlässig navigieren. Das sollte von einer unabhängigen Prüfstelle wie der deutschen DEKRA bestätigt sein. Menschen, andere bewegliche Hindernisse oder stehende Objekte sollten dank 360°-Umgebungserfassung mittels Laserscanner, 3-D- und Ultraschallsensoren erkannt werden. Zusätzlich kommt es auf die IT-Sicherheit an. Schwachstellen sollten durch IT-Sicherheitsexperten in umfassenden Tests entdeckt und behoben werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Daten der 2-D- und 3-D-Kameras nur in Echtzeit verarbeitet, nicht gespeichert werden und vor Hackerangriffen geschützt sind. Datensicherheit schafft Vertrauen, sowohl bei Kunden als auch bei Gebäudenutzern.

Tipp:
Die Verarbeitung personenbezogener Daten durch den eingesetzten Reinigungsroboter sollte gemäß DSGVO oder anderen Richtlinien als unbedenklich gelten.
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