Grundreinigung von Teppichböden
Selbst bei regelmäßiger Unterhaltsreinigung und falls die Zwischenreinigung nicht mehr zum gewünschten Ergebnis führt, ist ein textiler Bodenbelag irgendwann fällig für weitergehende Maßnahmen. Um Teppichböden möglichst lange nutzen zu können und die Optik wieder aufzufrischen, kommen 3 Teppichboden-Grundreinigungsverfahren zum Einsatz: die Sprühextraktion oder die Kombinationsmethode, die das Sprühextrahieren mit der Mikrofaser-/Garnpad-Methode oder dem Nassshampoonieren verbindet.
Grundreinigung Teppichböden: Vorbereitung
Vor Beginn der Arbeiten muss die Reinigungsfähigkeit überprüft werden, wobei Untergrund, Kleber/Fixierung, Teppichrücken, Trägermaterialien sowie die Nutzschicht zu beachten sind.
Ist die Reinigungsfähigkeit gegeben, sollte man vorbereitende Maßnahmen treffen. Zunächst ist die Fußbodenheizung rechtzeitig abzustellen, damit das aufgebrachte Reinigungsmittel nicht durch die Wärme abtrocknet. Bewegliches Mobiliar wird entfernt – für das spätere Einräumen können Skizzen oder Fotos gemacht werden. Bauteile, die sich nicht entfernen lassen, sind mit Folie zu schützen, um Schäden zu vermeiden. Ist der Raum vorbereitet, werden lose Verschmutzungen mit einem Staubsauger oder einem Teppichbürstsauger beseitigt.
Teppichboden reinigen
Teppichboden fühlt sich warm an, dämpft Geräusche und schafft eine Wohlfühlatmosphäre. Je nach Material und Qualität sind textile Bodenbeläge mehr oder weniger feuchtigkeitsempfindlich, und die Entfernung von Flecken, die bei anderen Belägen kein Problem darstellt, bringt mehr Aufwand mit sich. Dies kann schnell zu einem ungepflegten Aussehen führen. Die Reinigung des Teppichbodens erfordert einiges an Fachwissen, denn der Aufbau des textilen Belags sollte ebenso bekannt sein wie die reinigungstechnischen Besonderheiten der einzelnen Bestandteile. Was beim Teppichboden reinigen zu beachten ist und wie sich in der Unterhaltsreinigung Flecken schnell entfernen lassen.
Grundreinigung Teppichböden: Sprühextraktion für textile Beläge
Das Sprühextraktionsverfahren kann 1-stufig und 2-stufig angewendet werden. Immer ist von Vorteil, dass der Schmutz aus der Tiefe an die Oberfläche geholt und entfernt wird.
Wie’s funktioniert
Das Sprühextraktionsgerät bringt die Reinigungsflotte mit Druck in den Belag, sodass die Verschmutzung gelöst und im Anschluss als Schmutzflotte wieder abgesaugt werden kann. Beim 1-stufigen Verfahren wird die Reinigungsflotte mit der Düse ausgebracht und sofort wieder eingesaugt, wobei der Belag relativ trocken bleibt. Beim 2-stufigen Verfahren schaltet man die Absaugung am Sprühextraktionsgerät aus, wodurch die Reinigungsflotte nach dem Ausbringen einwirken kann und in einem 2. Schritt gemeinsam mit der Schmutzflotte abgesaugt wird.
Je nach Verschmutzungsgrad sind mehrere Spülgänge notwendig, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Mit zunehmender Wasserfördermenge verbessert sich die Spülwirkung.
Tipp – Große Flächen reinigen:
Handelt es sich um große Flächen, kann die Reinigungsflotte bei der 2-stufigen Variante auch mit einem Druckspeichersprühgerät aufgebracht werden.
Tipp – Belag nachspülen:
Wird das Sprühextraktionsgerät mit Reinigungsmittel verwendet, so sollte der Belag danach ein- bis zweimal mit klarem Wasser gespült werden. Dabei sollte man in überlappenden Bahnen arbeiten. Um die Trocknungszeit zu reduzieren, kann man beim letzten Durchgang trocken saugen oder danach ein Gebläse in den Raum stellen, um überschüssige Feuchtigkeit abzunehmen.
Tipp – Nachspülaufwand reduzieren:
Wird anstelle eines Teppichshampoos ein tensidfreier Reiniger verwendet, so reduziert sich der Nachspülaufwand und es gibt keine Wiederanschmutzung durch Tensidrückstände im Belag.
Kombinationsmethode bei der Teppichboden-Grundreinigung: geballte Kraft für textile Bodenbeläge
Handelt es sich um stark verschmutzte Teppichböden, so kann die Wirkung der Sprühextraktion durch den Einsatz zusätzlicher Mechanik verbessert werden. Daher arbeitet man in diesen Fällen zudem mit der Mikrofaser-/Garnpad-Methode oder der Teppich-Shampoonierbürste.
Pro und Kontra
Das Shampoonieren des Teppichbodens ist nur mit tensidhaltigen Reinigungsmitteln möglich und bringt sehr viele Tenside in den Boden, weshalb die verbleibenden Rückstände häufig die Wiederanschmutzung verstärken. Aus diesem Grund wird inzwischen meist die Mikrofaser-/Garnpad-Methode in Verbindung mit tensidfreien Reinigungsmitteln bevorzugt. In beiden Fällen besteht, ebenso wie bei der Sprühextraktion, die Gefahr der Durchnässung, weshalb nur auf feuchtigkeitsunempfindlichen Böden und Untergründen damit gearbeitet werden kann.
Zwischenreinigung von Teppichböden
So schön, angenehm und lärmdämmend Teppichböden auch sind – selbst bei gewissenhafter Unterhaltsreinigung bilden sich über die Zeit Laufstraßen oder Spuren anhaftenden Schmutzes, die über Saugtechnik und Detachur nicht mehr zu entfernen sind. Um die Zeit bis zu einer aufwendigen Grundreinigung zu verlängern, kann eine Zwischenreinigung des Bodenbelags durchgeführt werden. Die Techniken von iCapsol bis hin zu Mikrofaser- oder Garnpads eignen sich auch für feuchtigkeitsempfindliche Beläge und Untergründe oder Bereiche, die wie Hotellobbys oder Flure schnell wieder begehbar sein müssen.
Wie’s funktioniert
Ist die Einscheibenmaschine mit Shampoonierbürste oder Mikrofaser-/Garnpad ausgerüstet, wird der Belag in einem ersten Schritt in zwei Bahnen mit Wasserzufuhr abgefahren bzw. mit einem Druckspeichersprühgerät benetzt. Anschließend arbeitet man bei geschlossener Wasserzufuhr die Reinigungslösung in den Boden ein. Ränder und Ecken müssen manuell bearbeitet werden.
In einem 2. Schritt wird der Belag mit dem Sprühextraktionsgerät in leicht überlappenden Bahnen mit klarem Wasser oder einer geeigneten Teppichspülung gespült. Schwer zugängliche Bereiche kann man mit der Handdüse bearbeiten.
Teppichboden trocknen: Trocknungszeit und Teppichkamm
Egal, ob man nur mit der Sprühextraktion oder mit der Kombinationsmethode arbeitet – nach der Grundreinigung des Teppichbodens muss der textile Bodenbelag trocknen. Während der Trocknungszeit ist für eine gute Belüftung zu sorgen oder sogar die Trocknung mit einem Luftgebläse zu beschleunigen. Mobiliar sollte man erst wieder einräumen, wenn keinerlei Feuchtigkeit im Boden verblieben ist – so lassen sich beispielsweise Korrosion oder Verfärbungen durch Restfeuchte vermeiden.
Tipp – Teppichkamm einsetzen:
Bei velourartigen Belägen kann man nach der Reinigung den Flor mit einem Teppichkamm wieder aufrichten. Alternativ kann ein sauberer Schrubber eingesetzt werden.
Imprägnierung von Teppichböden
Viele textile Beläge sind ab Werk imprägniert – ein Schutz, der sich mit der Zeit durch die Mechanik der Begehung verliert und dessen Wirkung auch durch Reinigungsmittelrückstände eingeschränkt sein kann. Tropft man Wasser auf den textilen Belag, so sollte der Tropfen kurze Zeit auf der Oberfläche bleiben, denn dann ist die Imprägnierung intakt. Sinkt der Tropfen sofort ein, ist die Teppichboden-Imprägnierung nicht intakt oder zu erneuern.
Teppichboden imprägnieren: Wie’s funktioniert
Die Imprägnierlösung wird nach Herstellerangaben dosiert und in ein Druckspeichersprühgerät oder ein Sprühextraktionsgerät gefüllt. Anschließend wird der Teppichboden mit einem Abstand von ca. 30 Zentimetern benetzt, wobei dies auch auf nasser Oberfläche möglich ist.
Um eine Tiefenwirkung zu erzielen, kann man die Lösung in feuchtem Zustand mit einer weichen Bürste in den Belag einarbeiten. Für größere Flächen empfiehlt sich der Einsatz einer kontrarotierenden Walzenmaschine.
Tipp – Trocknungszeit beachten:
Bis zum vollständigen Abtrocknen sollte der Teppichboden nicht begangen werden.
Tipp – Imprägnierung:
Ist der Teppichboden in Bereichen verlegt, wo mit aufwendig zu entfernenden Verschmutzungen zu rechnen ist, empfiehlt sich eine Imprägnierung.