Professionelle Technik für die Grünpflege

Rasenflächen mähen, Grünflächen gestalten, Hecken und Baumbestände pflegen: Die Liste der Arbeiten in der Grünpflege ist lang. Für viele Aufgaben sind inzwischen leistungsstarke Akkugeräte am Markt verfügbar, von Freischneider über Hochentaster bis zur Heckenschere. Hinzu kommen verschiedene Mähertypen für Geräteträger, nachhaltige Möglichkeiten zur Unkrautbeseitigung sowie Sicherheitssauger im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner.

Grünpflege

Warum Akkugeräte in der Grünpflege?

Kaum jemand empfindet das Hantieren mit kraftstoffbetriebenen Gartenwerkzeugen als sehr praktisch – sie sind laut, schwer und müssen immer korrekt betankt werden. Dennoch haben es Akkugeräte im Profibereich schwer, da Leistung, Lauf- und Ladezeiten nicht so recht zu den Aufgaben in der Grünpflege passen wollten. Inzwischen hat die Akkuentwicklung solche Fortschritte gemacht, dass in vielen Fällen die Arbeit mit den akkubetriebenen Alternativen leichter fällt.

Outdoor Power Equipment

Viele Handgriffe fallen weg, laufende Kosten sinken

Von der Wachstumsphase im Frühjahr bis in den Herbst sind Freischneider, Heckenschere oder Rasenmäher aus der Grünpflege kaum wegzudenken. Bei kraftstoffbetriebenen Modellen sind einige Arbeitsschritte notwendig, damit die Geräte benutzt werden können. Vor dem Einsatz ist zu prüfen, ob genug Kraftstoff vorhanden ist. Es besteht immer das Risiko einer Fehlbetankung, und bei heißem Gerät ist Nachtanken unangenehm. Im Unterhalt entstehen Kosten durch den kontinuierlichen Kraftstoffverbrauch sowie für Servicearbeiten und Ersatzteile.

Dem gegenüber sind Akkugeräte praktischer:

  • Wird eine universelle Akkuplattform für alle Modelle verwendet, so braucht man lediglich eine ausreichende Menge gleicher Akkus.
  • Dank Lithium-Ionen-Technologie findet bei der Lagerung keine Selbstentladung statt.
  • Rüstzeiten gehen gegen null, ein leerer Akku wird gegen einen vollen ausgetauscht.
  • Akkugeräte sind wartungsarm, sodass Aufwand und Kosten für den regelmäßigen Kundendienst geringer ausfallen als bei kraftstoffbetriebenen Modellen.

Durch die effizientere Arbeitsweise und die geringeren laufenden Kosten amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten meist sehr schnell.

Akkuwechsel

Wo Akkugeräte mit welchen Eigenschaften punkten

Speziell in innerstädtischen oder lärmsensiblen Bereichen – beispielsweise rund um Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser oder Wohnanlagen – haben akkubetriebene Gartenwerkzeuge viele Vorteile. Dies gilt auch für das Bewirtschaften mittlerer bis größerer Flächen. Allerdings sollten die Geräte für die jeweils geplante Anwendung die gewünschten Eigenschaften haben.

Rasenmäher

Tipps zur Auswahl eines Rasenmähers

Bei einem Rasenmäher sollte die Basiseinheit mit Auffangsack einsetzbar sein und zusätzlich über eine Mulchfunktion sowie über einen Seiten-/Heckauswurf verfügen. Wer oft an Hängen oder auf unebenen Flächen arbeiten muss, verwendet am besten ein Modell mit beidseitigem Fahrantrieb, was das Einhalten einer geraden Fahrspur sicherstellt. Eine zentrale Schnitthöhenverstellung sorgt dafür, dass sich der Rasenmäher selbst unter schweren Bedingungen vielseitig einsetzen lässt. Um körperliche Belastungen zu reduzieren und ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen, sollte das Gerät ruhig und vibrationsarm laufen.

Tipps rund um Freischneider und Laubbläser

Freischneider

Zur Entfernung von Dickicht oder höherem Gras sowie zum Mähen an steilen Hängen eignen sich Freischneider mit Messer sehr gut. Beidseitig geschliffene Messer ermöglichen das Wenden der Klinge und somit längere Standzeiten. Bei Feinarbeiten rund um Bäume oder Straßenschilder sind Modelle mit Trimmerkopf sinnvoll, die aufgrund des Trimmerfadens keine Beschädigungen an Messern und/oder Objekten verursachen. Für längeres Arbeiten eignen sich Modelle in Aluleichtbauweise besser, da sie zwar robust sind, durch ihr geringeres Gewicht aber weniger Kraftanstrengung erfordern. Auch eine ergonomische Griffpositionierung ist wichtig, um Fehlhaltungen zu vermeiden.

Laubbläser

Blickt man Richtung Herbst, so gewinnen akkubetriebene Laubbläser an Bedeutung. Sie sind zum Beispiel in Stadtparks unerlässlich, um das Laub unter den Parkbänken oder anderen schlecht zugänglichen Stellen auf die Wege zu bringen, wo es dann von Kehrmaschinen aufgenommen werden kann. Modelle mit federgelagerten Gebläsen dämpfen für den Anwender die Vibrationen stark ab – das Rucksackmodell von Kärcher liegt bei 0,8 m/s2, vergleichbare kraftstoffbetriebene Geräte bei 3,5 m/s2. Auch gibt es handgetragene Geräte mit einer Einhängeöse, die das Einhängen eines Tragegurtes und somit ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht.

Multitool

Tipps rund um Heckenschere, Hochentaster und Kettensäge

In puncto Gehölz- und Baumschnitt sind die jeweils gültigen nationalen oder regionalen Vorschriften bezüglich Wachstumsphasen zu beachten, wobei schonende Form- und Pflegeschnitte im Normalfall ganzjährig erlaubt sind. Auch bei diesen Arbeiten können verschiedene Geräteeigenschaften das Arbeiten erleichtern. So wird der Schnitt an den Seiten einer Hecke einfacher, wenn die Heckenschere einen drehbaren Griff hat. Zudem sind Modelle mit Tragegurt bzw. Rucksack für die Akkus komfortabel, da der Anwender somit weniger Gewicht auf und über Schulterhöhe handhaben muss. In der Baumbestandspflege sind akkubetriebene Hochentaster oder Multi-Tools in Leichtbauweise komfortabel zu handhaben. Für die erforderliche Laufruhe sorgt bei Hochentastern eine geringe Kettenteilung. Verlängerungen vereinfachen den Einsatz in der Baumkrone.

Kettensäge

Bei einer Kettensäge ist darauf zu achten, dass die Leistung zur Aufgabe passt. Will man Sturmschäden beseitigen oder kleinere Bäume fällen, so eignen sich Modelle, die etwa 30 Zentimeter dicke Holzstücke durchtrennen können. Die Lärmbelastung sinkt im Vergleich zur klassischen Motorsäge deutlich, ebenso ist der Wartungsaufwand bei der Akkuvariante sehr viel niedriger. Ein weiterer Vorteil für den Anwender: Das lästige Anziehen der Kettensäge und das Einfüllen des Kraftstoffs entfallen.

Tipp:

Lärm ist nicht weniger gesundheitsschädlich als Abgase. Eine akkubetriebene Kettensäge liegt bei 105 dB, das kraftstoffgetriebene Modell bei 113 dB – das menschliche Gehör empfindet eine Verringerung des Lärmpegels um 10 dB als halb so laut. Somit bringen die Akkuvarianten oft mehr Akzeptanz und Wertschätzung für die Pflege von Grünflächen mit sich. Gleichzeitig liegen sie innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte, sodass das Arbeiten im Normalfall ohne Unterbrechungen an Werktagen stattfinden kann.

Rasenpflege auf großen Flächen: Sichelmäher im Einsatz

Green Care

Im Bereich Grünflächenpflege nimmt das Bearbeiten von Rasenflächen viel Raum ein. Dabei kommt häufig der Sichelmäher zur Anwendung. Er eignet sich sehr gut für Parkanlagen, Straßenbegleitgrün sowie Sport- und Spielplätze, da er eine hohe Flächenleistung und eine verstellbare Schnitthöhe bietet. Bezüglich Ausführung gibt es verschiedene Varianten, aus denen der Anwender die passende Möglichkeit auswählen kann:

  • Frontmäher sind sehr agil und bieten eine gute Sicht auf das Anbaugerät. Das Mähdeck ist leicht erreichbar und schnell zu montieren.
  • Mittelmäher überzeugen durch unveränderte Fahreigenschaften mit montiertem Deck und der Kürze des Systems. So sind gerade Schnittspuren leichter umsetzbar.
  • Rasenkehrmaschinen nehmen das Schnittgut über eine Walze vom Boden auf und werfen es über Kopf in einen Behälter.
  • Grassauger sind mit dem Mähwerk verbunden und saugen Schnittgut via Vakuumgebläse in den Kehrgutbehälter.

Tipp:

Unabhängig von gewünschter Schnitthöhe und damit verbundener Schnitthäufigkeit ist es wichtig, nicht zu tief zu mähen. Der Grund: Am Grashalm wachsen Blätter, die Feuchtigkeit von der Wurzel in die Spitze des Halms transportieren. Bleiben diese Blätter nicht stehen, stirbt das Gras ab.

Exkurs: Nachhaltige Methoden gegen Unkraut

Unkraut

Um die Ausbreitung von Unkraut zu verhindern, ist regelmäßiges Kehren die wirksamste Methode – denn in Staub und Schmutz nisten sich Samen ein, aus denen später Löwenzahn, Distel & Co. sprießen. Ist allerdings regelmäßiges Kehren aus Ressourcengründen nicht möglich, so gibt es verschiedene effektive Möglichkeiten, Unkraut ohne Chemie zu bekämpfen.

  • Heißluft: Über einen Gasbrenner wird Luft auf 450 °C erwärmt, und die noch nicht hoch gewachsenen Pflanzen werden buchstäblich ausgetrocknet.
  • Heißwasser: Es wird auf Temperaturen bis 99 °C erhitzt und entwickelt eine Tiefenwirkung bis zur Wurzel, wodurch auch höher gewachsene Pflanzen zerstört werden können.
  • Wasserdampf: Alternative zu Heißwasser, dringt allerdings nicht bis zur Wurzel vor und muss öfter wiederholt werden.
  • Kehrmaschine mit Unkrautbesen: Bei sehr hoch gewachsenen Pflanzen sind die Anforderungen an Belastbarkeit von Besenarmen und Anbindung zwischen Anbaugerät und Fahrzeug sehr hoch.

Unkraut entfernen

Unkraut wirkungsvoll zu begegnen, ist in Kommunen und der Landwirtschaft eine große Herausforderung. Es gibt zwar chemische Produkte, doch diese sind oftmals umweltbelastend und im öffentlichen Raum nur eingeschränkt verwendbar. Mit Heißwasser können Löwenzahn, Disteln und Co. ganz ohne Herbizide entfernt werden – ein schonendes Verfahren für Umwelt und Oberflächen.

Exkurs: Sicherheitssauger gegen Eichenprozessionsspinner

Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner kann dort, wo Menschen leben, zum Gesundheitsrisiko werden. Seine feinen Brennhaare können Ausschlag, Atemnot und Schockreaktionen auslösen. Zwar sind chemische oder biologische Gegenmaßnahmen möglich, doch häufig werden dadurch andere, nützliche Arten geschädigt. Ein befallener Baum am Kindergarten oder im Stadtpark muss dennoch gründlich von den Schädlingen befreit werden.

Eine mechanische, umwelt- und anwenderfreundliche Methode ist das Aufnehmen von Insekten und Nestern mit geprüften und zertifizierten Sicherheitssaugern der Staubklasse H. Sicherheitsfiltersets ermöglichen die gefahrlose Entsorgung bis zur Verbrennungsanlage und machen das Problem für Kommunen und andere Anwender ohne großen Aufwand lösbar.

Eichenprozessionsspinner bekämpfen

Seit einigen Jahren ist der Eichenprozessionsspinner dank Klimawandel und fehlender natürlicher Feinde auf dem Vormarsch. Dort wo Menschen leben, kann er durch seine giftigen Brennhaare zum Gesundheitsrisiko werden. Die richtige Herangehensweise bei der Bekämpfung des Insekts ist daher entscheidend. Eine umwelt- und anwenderfreundliche Methode ist das Aufnehmen der Raupen und ihrer Nester mit Sicherheitssaugern der Staubklasse H.