Robotik in der Gebäudereinigung
Menschen sind in der Gebäudereinigung nicht zu ersetzen, viele Arbeiten sind nur manuell zu erledigen. Aufgrund des steigenden Fachkräftemangels in vielen Ländern wird es aber immer wichtiger, effizient zu arbeiten und zeitintensive Tätigkeiten zu reduzieren. Robotik in der Gebäudereinigung ist nicht neu, doch inzwischen arbeiten einige Modelle so autonom, dass sie für bestimmte Anwendungen eine klare Entlastung bieten. Auch einfache Handhabung und hohe Sicherheitsstandards für das Arbeiten mit Publikumsverkehr sorgen dafür, dass es vom Supermarkt über Krankenhäuser bis zum Flughafen vielfältige Einsatzszenarien gibt.

Reinigungsroboter, autonom und sicher: Was steckt dahinter?
Es ist immer noch ungewohnt, wenn ein unbemannter Scheuersaug- oder Teppichbürstsaugroboter selbstständig seine Arbeit verrichtet. Zwar gibt es schon seit einer Weile Reinigungsroboter, aber durchgesetzt haben sie sich noch nicht. Das wird sich mit dem nun erreichten Grad an Autonomie und Sicherheit ändern.

Wenn die Maschine selbstständig arbeitet
Autonom ist autonom, möchte man meinen, aber ein Blick in die Automobilindustrie zeigt, dass das nicht korrekt ist. Die 5 Level des autonomen Fahrens unterscheiden assistiertes, teilautomatisiertes, hochautomatisiertes, vollautomatisiertes und autonomes Fahren – wobei der Interaktionsbedarf mit dem Menschen stetig abnimmt.
Ganz so komplex ist es bei Reinigungsrobotern nicht, und doch geht es auch in diesem Bereich darum, die Notwendigkeit menschlichen Eingreifens möglichst zu reduzieren. So sind inzwischen Maschinen verfügbar, die eine Dockingstation selbstständig ansteuern können. Dort werden sie, ohne dass ein Anwender etwas tun muss, automatisch geladen und mit benötigten Ressourcen befüllt.
Auch können Scheuersaugroboter inzwischen flächendeckend bis an den Rand reinigen, sodass manuelles Nacharbeiten überflüssig wird. Maschinen mit entsprechender Software und Sensorik sowie der Fähigkeit, selbstständig Rückwärtsfahrten durchzuführen, können sich durch Freifahrmanöver sogar aus Sackgassen befreien. Über das Reporting eines jedes Einsatzes ist zudem klar nachvollziehbar, wo bereits gereinigt wurde und wo nicht.

Sicherheit geht vor
Roboter dürfen nur mit Publikumsverkehr in Berührung kommen, wenn sie klare Sicherheitsvorgaben erfüllen. Eine 360°-Umgebungserfassung mittels Laserscanner, 3-D- und Ultraschallsensoren ist mittlerweile möglich, sodass Menschen, andere bewegliche Hindernisse und stehende Objekte sicher erkannt werden können. Je nach Modell sind die Sicherheitseigenschaften nach den Sicherheitsnormen von CSA (nordamerikanischer Raum) und/oder IEC (Europa) zertifiziert. In jedem Fall muss aber von einer externen Stelle bestätigt werden, dass der Roboter einen sicheren Betrieb unter Einhaltung der relevanten Normen ermöglicht.
Hemmschwelle vor Robotern? Das muss nicht sein
Obwohl Roboter in vielen Bereichen etabliert sind – beispielsweise in der Medizintechnik oder in Fertigungsanlagen –, ist noch immer eine gewisse Hemmschwelle vorhanden, wenn es um direkte Berührungspunkte im Alltag geht. Dabei ist die Handhabung inzwischen denkbar einfach.
Einfache Handhabung, leichte Routenplanung
Als die ersten Scheuersaugroboter auf den Markt kamen, war das Anlegen von Routen nur durch Servicetechniker mit technischer Ausstattung und Programmier-Know-how durchführbar. Zur Navigation mussten überall reflektierende Landmarken aufgehängt werden. Doch über bessere Sensoren, höhere Datenqualität und weiterentwickelte Bedienkonzepte ist das Arbeiten mit Reinigungsrobotern deutlich einfacher geworden.
Routen können selbstständig vom Anwender angelegt, korrigiert und kombiniert werden. Dabei helfen – je nach Modell – Abbildungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Soll eine Strecke programmiert werden, so wählt der Anwender einen Startpunkt, der meist mit einem für den Roboter lesbaren Code markiert wird, und geht den vorgesehenen Weg ab. Alternativ gibt es Roboter, die zuvor umfahrene Reinigungsflächen selbstständig abarbeiten. Zudem können Anwender jederzeit den Status der Maschine abrufen.

Tipp 1:
Es empfiehlt sich, beispielsweise Einzelhandelsflächen ohne PoS-Aufsteller (Point of Sales) abzufahren. Werden die Aufsteller entfernt, reinigt der Roboter die frei gewordenen Flächen ohne neues Einlernen.
Tipp 2:
In der Praxis hat es sich bewährt, Routen auf eine Länge von 30 bis 60 Minuten zu beschränken und bei Bedarf miteinander zu verketten.
Wo lohnt sich Robotik? Wandel in der Gebäudereinigung
In der Theorie können Roboter auf den ersten Blick als Konkurrenz zum klassischen Gebäudedienstleister gesehen werden, da Gebäudebetreiber eigene Flotten anschaffen können. Es zeigt sich aber, dass nur mit dem Know-how von Fachpersonal ein schlüssiges Reinigungskonzept umsetzbar ist. Auch hat der realisierbare Automatisierungsgrad in der Gebäudereinigung klare Grenzen, da viele Tätigkeiten manuell erledigt werden müssen.
Monotonie versus Komplexität
Roboter ergeben überall dort Sinn, wo in Bereichen wie Logistik, Einzelhandel, Produktion, Flughäfen oder im Gesundheitswesen monotone Reinigungsaufgaben hohen Aufwand und damit verbundene hohe Kosten generieren. Wird dieser Aufwand reduziert, so können Reinigungskräfte andere, anspruchsvollere Arbeiten übernehmen, für die bislang zu wenig oder gar keine Zeit war. Dies ist von großem Vorteil, da durch den gestiegenen Sauberkeits- und Hygienebedarf im öffentlichen Raum die Gebäudereinigung nicht einfacher, sondern komplexer geworden ist.


Zum Beispiel Scheuersaugroboter
Scheuersaugroboter können den Aufwand für die Bodenreinigung deutlich reduzieren. Je nach Modell eignen sie sich für den Einsatz auf mittleren bis großen Flächen und können in engen Umgebungen sicher manövrieren. Sind die Reinigungsroboter in der Lage, ihre Ressourcen selbstständig nachzufüllen, können sie mehrere Tausend Quadratmeter pro Tag ohne menschliches Eingreifen reinigen. Lassen sich Wassermenge, Reinigungsmitteldosierung und Arbeitstempo vorab passend zum Verschmutzungsgrad einstellen, sind gleichbleibend sehr gute Ergebnisse zu erzielen.
Zum Beispiel Teppichbürstsaugroboter
Die Reinigung großer Teppichflächen ist kostspielig und zeitaufwendig. Teppichbürstsaugroboter mit leistungsstarken Akkus können Reinigungskräfte von dieser Arbeit entlasten. Insbesondere Roboter mit einer hohen Flächen- und Reinigungsleistung liefern einen wertvollen Beitrag zur Steigerung von Produktivität und Reinigungsqualität.
Vor dem Einsatz: Planung ist das A und O
Bei aller Autonomie der Maschinen braucht es den Menschen mit seiner Expertise, um den Einsatz von Robotern gut zu planen. So ist zu überlegen, wo im Gebäude hohe Verschmutzung zu erwarten ist – beispielsweise im Eingangsbereich – und wo wenig frequentierte Bereiche sind, die seltener gereinigt werden können. Um Wege zu sparen und Routen klug anzulegen, muss im Vorfeld festgelegt werden, wo sich Positionscodes für den Routenstart sowie Dockingstationen zum Laden und Befüllen idealerweise befinden sollten.
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