Tankfeld reinigen
Tankfeldreinigung – und zwar regelmäßig und wirtschaftlich: Das ist eine zentrale Aufgabe für jeden Tankstellenbetreiber. Denn einerseits ist dieser Bereich anfällig für starke Verschmutzungen. Andererseits ist die Sauberkeit des Tankfelds entscheidend für die Frage, ob die Kunden sich wohlfühlen. Und damit auch für den Umsatz im Shop. Worauf Tankstellenbetreiber achten sollten, wenn sie das Tankfeld reinigen – eine Übersicht.
Unterschiedliche Verschmutzungsarten
Auf dem Tankfeld entstehen fortwährend Verschmutzungen. Papiertaschentücher segeln unbemerkt herab, Essensreste fallen zu Boden. Neben dem Abfalleimer liegen Getränkedosen und Snackverpackungen. Benzin tropft herunter, ebenso Schmutzwasser von der Scheibenreinigung. Kaugummis und Öl haften hartnäckig auf dem Boden. Der Herbstwind weht feuchtes Laub herein und im Winter lassen die Fahrzeugreifen Schnee und Splitt auf dem Tankfeld zurück. Und gerade an Autobahnen und Bundesstraßen wirbeln vorbeifahrende Lkws große Mengen losen Schmutzes vom Straßenrand auf, der sich auf der Tankstellenfläche wieder absetzt.
Tankfeld reinigen – Umsatz steigern
Sauberkeit auf dem Tankfeld weckt Vertrauen und steigert den Umsatz. Wirkt das Tankfeld ordentlich und sauber, wird dies zu Recht als Zeichen für Qualität, Kundenfreundlichkeit und guten Service wahrgenommen. Die Kunden gehen mit positivem Gefühl zum Bezahlen in den Shop und sind eher geneigt, dort zusätzlich einzukaufen.
Tankfeldreinigung: vielfältige Aufgaben, effiziente Lösungen
Die Aufgaben der Flächenreinigung auf dem Tankfeld sind umfangreich und vielfältig. Daher sind sie auf wirtschaftliche Weise nur mit der geeigneten Technik zu bewältigen. Mit den passenden Geräten verringern Tankstellenbetreiber den Arbeitsaufwand und steigern die Kundenzufriedenheit. Leistungsstarke Reinigungsgeräte ermöglichen es, saubere, ordentliche und sichere Verhältnisse auf dem Tankfeld herzustellen – mit geringen Lohnkosten.
Grundsätzlich gilt: Welche Geräte die richtigen sind, um das Tankfeld zu reinigen, hängt von der Art des Schmutzes ab – lose oder haftend. Außerdem kommt es auf die Größe der Fläche an.
Auf der sicheren Seite: Vorschriften beachten
Der Einsatz von Reinigungsgeräten und Reinigungschemie an Tankstellen ist teilweise gesetzlich geregelt. Und auch Berufsgenossenschaften und Mineralölgesellschaften haben Regeln für Ausrüstung und Reinigungsmittel. Denn Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sind besonders bedeutsam angesichts der risikobehafteten Stoffe, die an Tankstellen im Einsatz sind. Für Tankstellenbetreiber ist es daher unerlässlich, sich mit diesen Regelwerken auseinanderzusetzen.
Loser Schmutz auf dem Tankfeld
Den Außenbereich der Tankstelle einschließlich des Tankfelds sollten Betreiber mindestens einmal täglich kehren. Sonst setzt sich loser Schmutz in den Fugen fest. Dadurch würde der Arbeitsaufwand unnötig zunehmen.
Außerdem fällt durch einen sauberen Außenbereich auch im Shop weniger Schmutz an: Die regelmäßige Reinigung des Außenbereichs wirkt hier als vorbeugende Maßnahme.
Für kleiner Flächen: handgeführte Kehrmaschinen
Die einfachste Lösung für die tägliche Flächenreinigung des Tankfelds sind handgeführte Kehrmaschinen mit Schubbügel. Sie machen wenig Lärm, sind sehr wendig und einfach in der Handhabung.
Eine moderne handgeführte Kehrmaschine reinigt in einer Stunde 2.800 bis 3.600 Quadratmeter. Zum Vergleich: Mit einem handelsüblichen Besen schafft eine Person 120 bis 160 Quadratmeter pro Stunde – und wirbelt dabei deutlich mehr Staub auf. Daher lohnen sich handgeführte Kehrmaschinen auch für kleinere Tankstellen.
Tipp 1 – beidseitiger Antrieb:
Bei der Anschaffung ist es ratsam, darauf zu achten, dass die Hauptkehrwalze über beide Seiten angetrieben wird. Damit lassen sich ganz einfach auch Fugen, Kanten und enge Kurven auf dem Tankfeld reinigen. Denn durch den beidseitigen Antrieb dreht sich die Kehrwalze sowohl in der Links- als auch in der Rechtskurve.
Tipp 2 – zwei Seitenbesen:
Für Ecken und Kanten rund um die Tanksäulenpodeste erleichtern zudem zwei Seitenbesen die Arbeit. Damit kann das Gerät beidseitig Kurven und Kanten anfahren und auskehren. Loser Schmutz wird kreisend aus der Ecke unter die Kehrmaschine bewegt. Von dort wandert er staubfrei in den Schmutzbehälter.
Für mittelgroße Flächen: Handgeführte Kehrsaugmaschinen
Die nächste Leistungsstufe ist die Kehrsaugmaschine. Die Geräte erreichen eine Kehrleistung von bis zu 4.725 Quadratmetern in der Stunde. Während des Kehrvorgangs wirbelt die Kehrsaugmaschine den Schmutz durch eine Kehrwalze auf, saugt ihn mithilfe einer Saugturbine (Gebläse) auf und scheidet ihn in einem Filtersystem ab.
Kehrsaugmaschinen verfügen über einen Fahrantrieb. Sie sind etwas breiter als Kehrmaschinen, aber genauso ergonomisch und können (mit der richtigen Ausstattung) ebenso die engen Kurven und Ecken auf dem Tankfeld reinigen. Da sie wie die Kehrmaschinen geschoben werden, nennt man sie auch „Nachläufermaschinen“.
Die Anschaffung lohnt sich ab einer Fläche von 300 Quadratmetern. In einer Stunde reinigt eine Nachläufermaschine 3.375 bis 4.700 Quadratmeter. Damit lässt sich nicht nur rasch das Tankfeld reinigen. Die Geräte sind geeignet für die Flächenreinigung im gesamten Außenbereich: Ein- und Ausfahrt, Parkplätze oder die Flächen rund um die Luft- und Wasserdepots sowie um die Waschanlage.
Für große Flächen: Aufsitz-Kehrsaugmaschinen
Für Pächter und Inhaber großer Tankstellen lohnt sich die Anschaffung einer Kehrsaugmaschine zum Aufsitzen. Damit kann eine Person sehr schnell das gesamte Tankfeld reinigen.
Es gibt elektro- und benzinbetriebene Kehrsaugmaschinen. Für den Einsatz an Tankstellen empfehlen sich meist die elektrobetriebenen Geräte, weil sie leiser sind.
Ein starker Elektromotor mit mindestens 600 Watt Leistung bewältigt in 60 Minuten 6.000 Quadratmeter und mehr. Die Aufsitz-Kehrsaugmaschine wird auch an Schulen, Gemeindeflächen oder großen Baumärkten eingesetzt.
Dank einer leichten Lenkübertragung und einem kleinen Wendekreis ist der Kehrsauger wendig und lässt sich einfach vor- und rückwärts steuern. Die Handhabung ist unkompliziert und selbsterklärend. Die Aufsitz-Kehrsaugmaschine kann auch grobe Teile aufnehmen, etwa Getränkedosen und – wichtig im Winter – Rollsplitt.
Tipp 1 – selbstreinigende Filter:
Tankstellenbetreiber sollten bei der Anschaffung auf großflächige Filter mit automatischer Selbstreinigung achten.
Tipp 2 – großzügige Schmutzauffangbehälter:
Die Maschine sollte einen Auffangbehälter von mindestens 50 Litern haben.
Tipp 3 – Wartungsfreundlichkeit:
Filter und Kehrwalzen sollten wartungsfreundlich ohne Werkzeug auszuwechseln sein. Dadurch wird die Instandhaltung ortsunabhängig und flexibel.
Tipp 4 – automatischer oder variabler Anpressdruck:
Die meisten Aufsitz-Kehrsaugmaschinen verfügen über eine pendelgelagerte Hauptkehrwalze. Durch diese passt sich der Anpressdruck automatisch an die Oberfläche an. Bei Maschinen, die diese Funktion nicht haben, sollte der Anpressdruck variiert werden können, da sich die Kehrborsten sonst abnutzen.
Haftender Schmutz bei der Tankfeldreinigung
Ergänzend zur täglichen Flächenreinigung mit der Kehr- oder Kehrsaugmaschine sollte alle paar Wochen das Tankfeld von haftendem Schmutz befreit werden (Grundreinigung). Denn öl- und fetthaltige Verschmutzungen der Fahrbahn und der Wege sind nicht nur unansehnlich und wirken abschreckend auf die Kundschaft. Sie bergen auch Rutschgefahren und entsprechende Haftungsrisiken.
Kraftstoffreste und öl- und fetthaltige Rückstände, aber auch festgetretener Kaugummi haften stark. Daher muss die Grundreinigung mittels Hochdrucktechnik geschehen.
Mobile Hochdruckreiniger
Moderne Hochdruckreiniger haben unterschiedliche Aufsätze und Düsen. Durch das richtige Zubehör sinken der Arbeitsaufwand sowie der Verbrauch an Reinigungsmitteln und Wasser. Hochdruckreiniger sind flexibel und ermöglichen eine effiziente Reinigung unterschiedlicher Flächen.
Mit einem Hochdruckreiniger lässt sich daher nicht nur das Tankfeld reinigen, sondern auch andere Bereiche der Tankstelle, beispielsweise Waschhallen oder Fassaden. Wegen des Brand- und Explosionsschutzes muss das Gerät selbst immer in ausreichendem Abstand zum Tankfeld stehen. Das Reinigungspersonal sollte für die Reinigung der Umgebung der Zapfsäulen die Länge des Schlauchs ausnutzen. So lässt sich haftender Schmutz auf dem Tankfeld am besten entfernen – je nach Art der Verschmutzungen und der Flächen.
Glatte Oberflächen an den Zapfsäulen
Es ist ratsam, nicht nur den Boden des Tankfelds, sondern auch die Zapfsäulen regelmäßig zu reinigen und die Zapfhähne von Schmutz zu befreien. Mit elektrisch betriebenen Hochdruckreinigern lassen sich Stützträger und Mülleimer sicher und zuverlässig abspritzen.
Tipp – Heißwasser:
Heißes Wasser löst fett- und ölhaltige Verschmutzungen besser als kaltes. Und es hilft bei der Beseitigung von Schmierereien und Aufklebern. So wird weniger Reinigungsmittel benötigt.
Schwer zugänglich: Fugen
Häufig ist der Boden des Tankfelds mit rutschsicheren Betonfliesen ausgelegt. In deren Fugen sammelt sich festsitzender Schmutz an. Auch der Rammschutzbügel um die Tanksäulen stellt ein spezielles Problem bei der Tankfeldreinigung dar: Oft besteht er aus mehreren aufeinander geschweißten Metallrohren. In den Ritzen und auf dem Boden darunter können sich ebenfalls Schmutz und Ölrückstände festsetzen. Aber auch loser Schmutz kann sich hier ansammeln. Dieser ist schnell mit dem Laubbläser aus den Ecken entfernt.
Dann kommt der Hochdruckreiniger zum Einsatz: In die Fugen und Ritzen kommt er mit einem Dreckfräser, der den Schmutz schon mit kaltem Wasserstrahl herausfegt. Der Dreckfräser hat dank eines kreisenden und randscharf gebündelten Sprühstrahls eine fast doppelt so hohe Aufprallkraft wie eine normale Düse. So lässt sich bei der Hochdruckreinigung von großen Mengen Schmutz viel Wasser sparen.
Um zu vermeiden, dass der Schmutz in alle Richtungen spritzt, kann das Hochdruckgerät mit einem Flächenreiniger verwendet werden. Je nach Höhe des Rammschutzbügels eignen sich flache Modelle, um unterhalb der Rammschutzbügel den Boden des Tankfelds zu reinigen.
Ölflecken auf großen Flächen
Mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger lässt sich die große Fläche des Tankfelds reinigen. Dafür wird auf die Lanze ein heißwasserbeständiger Flächenreinigeraufsatz mit Edelstahlgehäuse aufgesteckt. Er schützt vor Spritzwasser und leitet das Schmutzwasser kontrolliert ab – wichtig bei Publikumsverkehr auf dem Tankfeld. Mit dem Flächenreiniger lassen sich auch Ölflecken effizient entfernen.
Tipp 1 – Abscheidefreundlichkeit:
Bei der Wahl der Reinigungschemie kommt es darauf an, dass diese abscheidefreundlich ist, damit der Ölabscheider seine Arbeit tun kann. Der Einsatz von Produkten, die nicht abscheidefreundlich sind, schadet der Umwelt und verletzt die gesetzlichen Vorschriften.
Tipp 2 – hohe Temperatur:
Hochdruckreiniger sollten eine Wassertemperatur von bis zu 155 °C erzeugen. Denn Fette, Öle, eiweißhaltige Rückstände und Harze lösen sich zumeist durch hohe Temperaturen. So brauchen Tankstellenbetreiber deutlich weniger Reinigungschemie, wenn sie ihr Tankfeld reinigen – oder können sogar ganz auf chemische Mittel verzichten. Das schont die Umwelt und die Kosten. Außerdem geht die Reinigung mit Heißwasser schneller, was sich wiederum positiv auf die Gesamtkosten auswirkt.
Tankfeld reinigen im Herbst und Winter
Stehen im Umfeld der Tankstelle Laubbäume, ist ein Laubbläser unverzichtbar, um im Herbst das Gelände und bei Wind auch das Tankfeld sauberzuhalten.
Es empfiehlt sich, unter das Tankfelddach gewehtes Laub täglich zu entfernen. Der starke Luftstrom bläst sogar nasses Laub weg. Bei größeren Flächen nimmt eine Kehrsaugmaschine das Laub gut auf. Für größere Areale lohnt sich der Einsatz einer Aufsitz-Kehrsaugmaschine.
Mit dem richtigen Equipment lässt sich frischer Schnee und Schneematsch schnell und einfach beseitigen. Nicht nur auf Zufahrten und Parkplätzen, sondern auch unter dem Tankfelddach, wo es an stürmischen Tagen Schneeverwehungen gibt und wo Schneematsch und Splitt von den Fahrzeugen tropfen.