FAHRRADREINIGUNG: TIPPS FÜR ZUHAUSE UND UNTERWEGS
Fahrradfahren macht Spaß, ist umweltfreundlich und gut für die Gesundheit. Wer möglichst lange Freude an seinem Mountainbike, Pedelec, City- oder E-Bike haben möchte, sollte es regelmäßig reinigen und pflegen. Mit dem richtigen Gerät und dem passenden Zubehör geht’s schnell und einfach – egal ob vor der Garage, im Garten oder unterwegs.
Fahrradreinigung zuhause
Nach jeder Ausfahrt durch Wälder, Wiesen, Feldwege oder staubige Straßen ist eine Reinigung des Rads angebracht. Dabei sollte man groben Dreck und Staub von dem Rahmen, der Kette und empfindlichen Bauteilen wie Schaltung und Lagern entfernen. Denn der Schmutz wirkt wie Schleifpartikel auf den beweglichen Teilen und beschleunigt deren Abnutzung rapide. So entsteht mit der Zeit Rost, der sich auf den Bauteilen absetzt und sowohl deren Funktionstüchtigkeit als auch Lebensdauer verringert. Alle, die auch im Winter mit dem Bike fahren, sollten es unbedingt regelmäßig reinigen und pflegen, da das Streusalz auf den Wegen neben den Verschleißteilen auch den Lack am Rahmen des Rads beschädigen kann. Ein frisch gereinigtes Fahrrad sorgt also nicht nur für mehr Fahrspaß, sondern erhält auch dessen Funktionalität und Wert. Das gilt übrigens auch für Fahrradanhänger, die man bei der Gelegenheit gleich mit putzen kann.
Wer zuhause sein Fahrrad reinigen und pflegen möchte, benötigt nur ein paar Utensilien:
- einen Fahrradständer oder eine Wand
- ein Reinigungsgerät nach Wahl
- ein geeignetes Reinigungsmittel
- eine weiche Bürste
- ein weiches Tuch (z. B. Mikrofaser)
- Öl für Kette und Lager
Als Reinigungsgerät eignet sich ein Hochdruckreiniger oder ein Mitteldruckreiniger. Während der Hochdruckreiniger in der Regel an Strom und Wasser angeschlossen werden muss, ist der handgehaltene Mitteldruckreiniger akkubetrieben und braucht somit nur den Wasseranschluss. Er eignet sich dadurch, wie auch ein Akku-Hochdruckreiniger, zur schnellen Zwischenreinigung des Fahrrads im Garten und überall dort, wo kein Stromanschluss in der Nähe ist. Mit Hoch- und Mitteldruck lässt sich schnell und einfach selbst hartnäckiger Schmutz entfernen. Um leichtere Verschmutzungen vom Bike zu lösen, reicht auch schon ein Gartenschlauch mit Spritzpistole aus.
Tipp
Wo kein Wasseranschluss verfügbar ist, können Kärcher Hochdruckreiniger der Klassen K 4 bis K 7 sowie der Handheld Cleaner alternativ Wasser aus einem Fass oder Kanister ansaugen. Dazu ist lediglich ein passender Ansaugschlauch für Hochdruckreiniger oder Mitteldruckreiniger als Zubehör nötig.
Wichtig bei der Fahrradreinigung mit Hochdruckreiniger ist, einen Abstand von mindestens 30 Zentimetern zu empfindlichen Bauteilen wie den Lagern einzuhalten, damit an diesen Stellen kein Wasser eintritt. Denn bei zu geringem Abstand könnte der starke Wasserstrahl die Kugellagerdichtungen zur Seite drücken, wodurch Wasser eintreten und das schmierende Fett ausgespült werden kann. Schlimmstenfalls wird Feuchtigkeit in den Lagern eingeschlossen ‒ Langzeitschäden durch Rost sind vorprogrammiert. Hält man sich jedoch an diesen Abstand und reduziert den Druck an der Pistole auf den Druckbereich 1 bzw. „Soft”, kann man das Bike mit dem Hochdruckreiniger unbedenklich putzen. Allerdings gilt bei E-Bikes besondere Vorsicht: Die Elektronik ist empfindlich gegenüber Wasser und sollte nicht direkt mit dem Hochdruckstrahl gereinigt werden. Besser ist es, den Akku am Fahrrad nur mit einem feuchten Tuch abzuwischen oder mit einer weichen Bürste zu reinigen.
Fahrradreinigung unterwegs
Um das Mountainbike auch unterwegs von Staub und Dreck zu befreien, damit beispielsweise der Kofferraum des Autos oder der Fahrradträger nicht schmutzig werden, eignet sich ein Mobiler Outdoor Cleaner bzw. Druckreiniger. Durch die kompakten Maße passt er selbst in einen Fahrradkorb, das Handstück und der 2,8 Meter lange Spiralschlauch sind platzsparend unter dem abnehmbaren 4-Liter bzw. 7-Liter-Tank verstaut.
Um mit dem Druckreiniger zu putzen, einfach Tank abnehmen und mit klarem Wasser befüllen, Pistole aus dem Gerät nehmen und Tank wieder richtig befestigen. Anschließend Pistole auf das Fahrrad richten und abdrücken. Mit dem Wasserstrahl lässt sich das gesamte Fahrrad reinigen. Der eingebaute Lithium-Ionen-Akku hat eine Laufzeit von 15 Minuten. Mit dem Kfz-Adapter kann das Gerät aber auch mit der Autobatterie betrieben oder, wenn sich der Akku unterwegs einmal entleert hat, mit dem Kfz-Ladegerät wieder aufgeladen werden. In der optionalen Zubehörbox Bike ist noch eine Universalbürste, ein spezielles Reinigungsmittel und ein weiches Mikrofasertuch enthalten – also alles, was für die schnelle Zwischenreinigung des Rads nötig ist. Mit einem passenden Ansaugschlauch kann wahlweise auch Wasser aus einem Kanister gepumpt werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein sauberes Bike
1. Fahrrad platzieren und Geräte vorbereiten
Wer sein Fahrrad reinigen will, sollte es zuerst auf einen ebenen Standplatz stellen und entweder in einen Montageständer einspannen oder gegen eine Wand oder einen großen Baum lehnen. Für die Reinigung unterwegs: Tank des Mobile Outdoor Cleaners abnehmen, Pistole entnehmen, Tank wieder befestigen und Gerät einschalten. Für die Reinigung zuhause: Hochdruckreiniger oder Mitteldruckreiniger an Wasser und, falls nötig, Strom anschließen und Gerät einschalten. Zur Fahrradreinigung sollte bei allen Geräten die Flachstrahldüse verwendet werden.
2. Fahrrad mit Wasser abspritzen
Nun das Bike mit dem Reinigungsgerät gleichmäßig abspritzen. Dabei den Wasserstrahl nicht direkt auf Lager, Stoßdämpfer oder elektrische Verbindungen, z. B. bei E-Bikes, richten. Bei der Reinigung mit Hochdruck sollte nur mit geringem Druck gereinigt und auf genügend Abstand zu Reifen, Kette, Lager und Kleinteilen geachtet werden (ca. 30 Zentimeter).
Tipp
Am besten von unten nach oben reinigen. So sieht man besser, wo das Fahrrad schon sauber ist.
3. Reinigungsmittel aufbringen
Bei hartnäckigen Verschmutzungen ist es sinnvoll, ein Reinigungsmittel einzusetzen. Dafür eignet sich ein Universalreiniger oder, noch besser, ein spezieller Zweiradreiniger: Vor der Reinigung auf die stark verschmutzten Stellen gleichmäßig auftragen, 3-5 Minuten einwirken lassen und anschließend mit klarem Wasser abspülen. Das Bike sollte idealerweise trocken sein, wenn das Reinigungsmittel eingesetzt wird, so kann das Mittel besser wirken.
Wichtiger Hinweis: Zum Schutz der Umwelt sollte die Verwendung von Reinigungsmittel nur auf versiegeltem Boden (z. B. Asphalt) mit Zulauf zur Kanalisation erfolgen.
4. Grauschleier entfernen
Falls auf dem Rahmen noch ein Grauschleier zurückgeblieben ist, kann dieser mit einer Bürste oder einem Schwamm schnell entfernt werden. Anschließend den Rahmen an den gesäuberten Stellen mit einem weichen Tuch (z. B. Mikrofaser) trocken reiben. Um bei der Reinigung mit dem Druckreiniger Wasser zu sparen, Universalbürste kurz anfeuchten und Fahrrad damit schrubben. Anschließend den losen Schmutz abspritzen und Bike mit einem weichen Tuch trocknen.
Tipp: Kette gründlich reinigen
Antrieb und Kette sind in der Regel etwas schwieriger zu reinigen als der Rest des Fahrrads, denn hier vermischen sich Kettenöl, Dreck und Staub mit der Zeit zu einem klebrigen Schmierfilm. Bevor sie gereinigt werden, sollte ein Karton oder alten Lappen als Auffangschutz unter das Rad gelegt werden. Anschließend mit einer rauen Bürste zunächst den groben Schmutz entfernen, dann Zweiradreiniger oder einen spezieller Kettenreiniger aufsprühen und einwirken lassen. Um die Verschmutzungen zu lösen, hilft ein Trick: Die Kette mit einem Tuch oder Lappen umschließen und durch rückwärtskurbeln mehrfach hindurchlaufen lassen. Die Schmutzpartikel werden gelöst und direkt vom Tuch aufgenommen.
Vergleich: Geräte für die Fahrradreinigung
Modellbezeichnung
Druckreiniger
OC 3
Akku-Mitteldruckreiniger
OC 6-18
Mitteldruckreiniger
KHB 6
Hochdruckreiniger
K 2 - K 7
Einsatzgebiet
Druckreiniger
unterwegs
Akku-Mitteldruckreiniger
unterwegs
Mitteldruckreiniger
zuhause
Hochdruckreiniger
zuhause
Rüstzeit
Druckreiniger
gering, da nur der Wassertank gefüllt werden muss
Akku-Mitteldruckreiniger
der 12 Liter fassende Wasser Trolley ermöglicht unabhängige Reinigung unterwegs
Mitteldruckreiniger
gering, da nur ein Wasseranschluss benötigt wird
Hochdruckreiniger
mittel, da Wasseranschluss und Strom benötigt wird
Reinigungsleistung
Druckreiniger
gering, da Niederdruck (Fördermenge max. 2 l / min)
Akku-Mitteldruckreiniger
mittel, da Mitteldruck (max. 24 bar Wasserdruck für die effiziente und gründliche Reinigung zwischendurch)
Mitteldruckreiniger
mittel, da Mitteldruck (max. 24 bar, Fördermenge max. 200 l / h)
Hochdruckreiniger
hoch, da variabler Druckbereich zwischen 20 und 110 (K2) bis 180 (K 7) bar
Eignung für die Fahrradreinigung
Druckreiniger
Für die schnelle Reinigung unterwegs.
Sehr schonende Reinigung durch den geringen Druck.
Für eine gründliche Reinigung reichen Akku und Tankvolumen nicht aus.
Akku-Mitteldruckreiniger
Für die gründliche Reinigung unterwegs oder zuhause.
Der Mitteldruck ist für die Fahrradreinigung ausreichend und schonend zugleich.
Das Wasser reicht für 3 bis 5 stärker verschmutzte Fahrräder.
Mitteldruckreiniger
Für die gründliche Reinigung zuhause.
Der Mitteldruck ist für die Fahrradreinigung ausreichend und schonend zugleich.
Einschränkungen bestehen lediglich durch die Akkuladung.
Hochdruckreiniger
Für die gründliche Reinigung zuhause.
Keine Einschränkungen, da Strom- und Wasseranschluss.
Abstand zu empfindlichen Bauteilen sollte eingehalten werden, um Schäden zu vermeiden.
Druck sollte auf Minimum eingestellt werden.
Pflege nach der Reinigung
Beim Fahrrad kommt es auch auf die Pflege nach der gründlichen Reinigung an. Der erste Schritt ist immer, das Rad gründlich abzutrocknen, denn Wasser kann schnell zu Rostbildung führen. Außerdem lassen sich Pflegemittel auf einem trocknen Rad besser verteilen.
Wenn Fahrradkette und Schaltung gereinigt wurden, sollten sie zunächst trocknen bzw. mit einem Lappen abgetrocknet und anschließend wieder geölt werden. Praktisch ist dabei ein Montageständer, in den man das Fahrrad einspannen kann, denn so lassen sich die Räder einfach drehen, während man die Kette ölt. Bei Scheibenbremsen sollte man darauf achten, dass der Ölsprühnebel währenddessen nicht auf die Bremsscheibe gelangt, da das die Bremswirkung beeinträchtigt. Nach der Pflege die Kette mit einem Lappen vom überschüssigen Öl befreien.
Grundsätzlich sollten alle beweglichen Teile wie Züge, Bremsgelenke, Brems- und Schalthebel sowie das Schaltwerk regelmäßig geölt werden. Bei Federgabeln sollten die Tauchrohre regelmäßig von Dreck befreit und danach ebenfalls eingesprüht werden.
Zu guter Letzt empfiehlt es sich, in regelmäßigen Abständen auch den Reifendruck zu überprüfen, vor allem, wenn man nach längerer Zeit mal wieder mit dem Bike fahren möchte. Auf der Seitenwand der Reifen findet sich in der Regel eine Angabe, wieviel Druck mindestens und maximal aufgepumpt werden darf. Je höher der Luftdruck, desto leichter rollt der Reifen.