Gartenmöbel reinigen: Tipps und Tricks zur Pflege
Sofern eine Terrasse oder Veranda vorhanden ist, fehlt eigentlich nur noch eins, um es sich auf dem eigenen Grundstück so richtig gemütlich zu machen: Gartenmöbel! Und selbstverständlich wollen diese von Zeit zu Zeit von unschönen Flecken und Schmutz befreit werden. Doch bei der Reinigung von Gartenmöbeln verhält es sich oft ähnlich wie mit den guten Vorsätzen zum neuen Jahr. Erst ist die Motivation hoch, dann fehlt es an Konsequenz. Um möglichst lange etwas von den eigenen Gartenmöbeln zu haben, sollte man diese jedoch regelmäßig reinigen und pflegen.
Was gilt es bei der Reinigung der Gartenmöbel zu beachten?
Bevor es darum geht, welche Hilfs- und Pflegemittel man zur Reinigung der Gartenmöbel parat haben sollte und worauf es bei der Pflege der verschiedenen Materialien ankommt, zunächst ein paar grundlegende Informationen.
Bei der Reinigung der Gartenmöbel geht es nicht nur darum, sie so zu putzen, dass sie wieder wie neu aussehen. Vor allem möchte man dadurch verhindern, dass hartnäckige Schmutzablagerungen wie Moos oder Pilzflechten das Material angreifen und so dessen Beständigkeit beeinträchtigt wird. Darum gilt die Faustregel: Lieber einmal mehr an die Gartenmöbelpflege denken – und dafür länger etwas von ihnen haben.
Zur Reinigung der Gartenmöbel kommen folgende Hilfs- und Pflegemittel in Frage:
- eine Waschbürste und/oder ein Schwamm sowie lauwarmes Wasser und Spülmittel
- Handfeger, Besen und Eimer
- ein Wasserschlauch mit Sprüh- bzw. Spritzaufsatz
- Hochdruckreiniger, z. B. in Kombination mit Bürstenaufsätzen und Reinigungsmitteln
- Niederdruck- oder Mitteldruckreiniger (akkubetrieben, auch mobil einsetzbar)
- entsprechende Schutzkleidung
Wann sollte man Gartenmöbel reinigen?
Mindestens zweimal im Jahr sollte man Gartenmöbel reinigen – am besten zu Beginn der Gartensaison im Frühling und im Herbst, wenn es wieder so weit ist, den Garten winterfest zu machen. Im Übrigen sollte die Reinigung der Gartenmöbel immer bei trockenem Wetter stattfinden. So können sie komplett durchtrocknen und Pflegeöle, beispielsweise zur Imprägnierung von Holzmöbeln, mehrere Stunden im Schatten einwirken.
Natürlich kann man eine solche Grundreinigung auch öfter im Jahr durchführen. Im Prinzip hängt es davon ab, um welche Materialien es sich handelt, wie stark die Gartenmöbel der Witterung ausgesetzt sind und sicherlich auch davon, wie sehr man darauf Wert legt, dass Bänke, Stühle und Co. gepflegt aussehen. Bleiben die Möbel das ganze Jahr über draußen stehen, sind sie den Witterungsverhältnissen ausgesetzt, wodurch sie schneller verschmutzen und somit eine Reinigung häufiger nötig ist. Daher ist es vor allem im Herbst und Winter sinnvoll, Gartenmöbel ins Trockene zu stellen, etwa in eine Gartenlaube oder in den Keller.
Gartenmöbel reinigen: Tipps für Holz, Kunststoff und andere Materialien
Auch bei der Gartenmöbelpflege bestätigen Ausnahmen die Regel. Je nach Material empfehlen sich unterschiedliche Reinigungsmittel:
Kunststoff
Kunststoffmöbel vergilben und vergrauen mit der Zeit, wenn sie draußen stehen. Vergilbungen und Ausbleichungen entfernt man am besten mit einem speziellen Kunststoffreiniger. Im Unterschied zu herkömmlichen Allzweckreinigern enthalten sie Aktiv-Schmutzlöser, die Gartenmöbel aus Kunststoff sehr effektiv reinigen.
Holz
Im Gegensatz zu widerstandsfähigen Holzarten wie Teak, Eukalyptus oder Robinie, die durch ätherische Öle auf natürliche Weise witterungsbeständig sind, gelten lackierte Gartenmöbel aus Weichhölzern, zum Beispiel aus Buche oder Fichte, als pflegebedürftiger. Prinzipiell lässt sich somit sagen: Pflege ist Trumpf! Dabei sollte man stets mit der Maserung arbeiten und auf aggressive Reinigungsmittel oder Drahtbürsten verzichten. Egal ob man sich zur Reinigung für selbst angemischte Seifenlauge oder einen Holzreiniger aus dem Fachhandel entscheidet: Gelöste Schmutzreste sollte man gründlich abspülen und danach alles mit einem trockenen Tuch und Pflegeöl polieren.
Rattan
Das verflochtene, unebene Naturmaterial bringt es mit sich, dass die händische Reinigung mit Lappen oder Tuch gar nicht so leicht fällt. Schnell kann man sich einen Splitter einfangen, wenn sich erste Risse und Absplitterungen bilden. Hinzu kommt, dass sich in den Zwischenräumen des gewebten Korbmaterials Schmutz ansammeln kann. Dieser lässt sich schnell und effektiv mit einem Niederdruck-, Mitteldruck- oder Hochdruckreiniger entfernen. Wobei man bei Letzterem mit geringerem Druck und etwas Abstand arbeiten sollte, um das empfindliche Material zu schonen. In jedem Fall sollte man entsprechende Schutzkleidung tragen, etwa robuste Handschuhe und eine Schutzbrille. Da Rattan nicht sonderlich witterungsbeständig ist und sich gerade im Winter bei sehr kalten Temperaturen schnell Risse sowie spröde, graue Stellen bilden können, sollte man Gartenmöbel aus Rattan während des Herbstes und Winters lieber in die Gartenlaube stellen.
Tipp
Damit Rattanmöbel elastisch bleiben, können sie ab und zu leicht mit Wasser bestäubt werden. Doch Achtung: Zu viel Wasser macht Rattan brüchig. Nach einer gründlichen Reinigung sollten die Möbel daher immer etwas abgetrocknet werden.
Metall
Gartenmöbel aus Metall wollen vor allem glänzen. Die Reinigung gestaltet sich aufgrund des widerstandsfähigen Materials recht unkompliziert. Am schnellsten bekommt man Metallstühle und -bänke mit einem Hochdruckreiniger sauber. Mit Hilfe einer zusätzlichen Waschbürste, die am Hochdruckreiniger angebracht wird, lässt sich Schmutz effektiv entfernen. Selbstverständlich eignet sich zur Reinigung von Metallmöbeln auch ein normaler Schwamm. Haben sich hingegen unschöne Rostflecken gebildet, kommt man um die Reinigung mit Hochdruck nicht herum.
Stoff
Für rundum saubere Gartenmöbel sollten auch Sitzkissen, Auflagen und Polster gereinigt werden. Blütenstaub oder heruntergefallenes Laub kann man schnell und einfach mit dem Handbesen entfernen. Doch was ist, wenn beim Grillabend gekleckert wurde? Solche Fettflecken lassen sich am effektivsten in der Waschmaschine entfernen. Die meisten Bezüge kann man schließlich dank Reißverschluss abnehmen. Ist der Bezug nicht abnehmbar, sind herkömmliche Bürsten, Schwämme oder Lappen das Mittel der Wahl. Einfach ein wenig Spül- oder Waschmittel zusammen mit etwas lauwarmem Wasser auf den Schmutzfleck geben und mit kreisenden Bewegungen gründlich, aber nicht zu stark, schrubben. Bei besonders hartnäckigen Flecken hilft ein Universal Fleckentferner. Deutlich einfacher gelingt die hygienische Reinigung der Polster mit einem Waschsauger. Prinzipiell gilt bei Auflagen aller Art: Wenn möglich, lieber jedes Mal abnehmen, als deren Verschleiß hinnehmen.
Groben Schmutz und Flecken entfernen und Gartenmöbel entgrauen
Bevor es mit der Reinigung losgeht, sollten alle Gartenmöbel von der Terrasse gestellt werden. Das verhindert, dass etwaige Schmutzreste bereits geputzte Flächen oder Terrassen- bzw. Verandabereiche direkt wieder verschmutzen. Dieser Tipp ist besonders wichtig, wenn ein Hochdruckreiniger zum Einsatz kommt.
Bevor die Gartenmöbel mit Wasser gereinigt werden, gilt es, Staub und losen Schmutz mit einem Handbesen zu entfernen. Entscheidet man sich dann, die Gartenmöbel ohne Hochdruckreiniger zu reinigen, können Gartentisch, Stühle und Bänke auch einfach mit dem Gartenschlauch abgespritzt werden. Spezielle Aufsätze wie etwa eine Reinigungsspritze mit rotierendem Strahl oder herkömmliche Spritzpistolen verstärken beziehungsweise bündeln den Wasserstrahl. Dadurch lassen sich Blütenstaub, Flecken und Verunreinigungen von Vögeln und Insekten bereits recht gut entfernen.
Jetzt greift man zum Schwamm oder zur Waschbürste und schrubbt die Oberflächen gründlich mit in lauwarmem Wasser aufgelöster Kern- bzw. Schmierseife oder speziellen Reinigungsmitteln ab. Anschließend den gelösten Schmutz abspülen, dann die Oberflächen mit einem Tuch trocken polieren oder in der Sonne trocknen lassen. Bei Holzmöbeln kann es sein, dass sich auf der Oberfläche graue Verfärbungen bilden. In diesem Fall trägt man einen speziellen Entgrauer auf die betroffenen Stellen auf und lässt das Pflegemittel einige Stunden einwirken. Danach mit klarem Wasser abspülen.
Gartenmöbel mit Hochdruckreiniger reinigen
Wer sich bei der Reinigung der Gartenmöbel Zeit und Mühe sparen möchte, säubert und pflegt Gartentisch, Stühle und Bänke mit einem Hochdruckreiniger. Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen kann man ihn zusätzlich mit einem passenden Zubehör, beispielsweise einer Waschbürste, ausstatten. Entgegen der Annahme, dadurch würde Wasser verschwendet, ist das Gegenteil der Fall. Mit einem Hochdruckreiniger kann man nach der oberflächlichen Reinigung gezielt Stellen bearbeiten, die von besonders hartnäckigen Flecken betroffen sind – dadurch lassen sich die Gartenmöbel wassersparend reinigen.
Aber Vorsicht! Nicht jedes Material ist für die Reinigung mit Hochdruck und Reinigungsmittel geeignet. Holz ist ein Naturmaterial und reagiert je nach Sorte und Fertigung recht empfindlich auf Feuchtigkeit bzw. Reinigungsmittel. Gartenmöbel aus Hartholz, wie Robinie, Eiche, Teak oder Bambus, kann man bedenkenlos mit einem Hochdruckreiniger reinigen. Aufpassen sollten Gartenbesitzer bei Holzmöbeln aus Fichte oder Buche, da deren Oberfläche schnell durch zu hohen Wasserdruck oder mechanisches Einwirken beschädigt werden kann.
So säubert man Gartenmöbel mit einem Hochdruckreiniger und passendem Reinigungsmittel:
- Zunächst befreit man die Gartenmöbel von grobem Schmutz. Dazu eignet sich je nach Material die Einstellung „SOFT“ oder „HARD“, wobei der Arbeitsdruck erhöht bzw. verringert werden kann. Hier kann man für diesen Schritt auch zu einem herkömmlichen Spritzaufsatz und Gartenschlauch greifen.
- Die Reinigungsmittelflasche an den Hochdruckreiniger andocken, den Ansaugschlauch in die Flasche bzw. das Reinigungsmittel in den Tank geben und das Strahlrohr auf die „MIX”-Stufe einstellen. Nun wird dem Wasserstrahl während des Betriebs Reinigungsmittellösung zugemischt.
- Im Niederdruck das Reinigungsmittel auf die Gartenmöbel sprühen, circa 30 Sekunden einwirken lassen und den gelösten Schmutz anschließend mit Hochdruck gründlich abspülen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen die Einwirkzeit verlängern. Danach sollten die Gartenmöbel gründlich trocknen.
Feinschliff bei der Gartenmöbelpflege: Welcher Reiniger darf’s sein?
Durch den Einsatz spezieller Pflege- und Reinigungsmittel lassen sich verschmutzte Gartenmöbel deutlich leichter reinigen und entgrauen. Auch hierbei wählt man abhängig vom zu behandelnden Material entweder einen Universalreiniger oder ein spezielles Konzentrat. Um zum Beispiel Holzgartenmöbel zu versiegeln, kann nach dem Putzen ein spezielles Holzschutzöl aufgetragen werden. Dieses versiegelt die Oberfläche und schützt so gleichzeitig vor eindringender Feuchtigkeit. Pflegeprodukte wie den Holzreiniger 3-In-1 mischt man praktischerweise direkt dem Wasserstrahl des Hochdruckreinigers bei. Damit lassen sich die Gartenmöbel in nur einem Schritt reinigen, pflegen und vor UV-Strahlen schützen.