Digitalisierung in der Landwirtschaft: High-Tech-Produkte richtig reinigen
Die Digitalisierung ist in der Landwirtschaft – vor allem in Großbetrieben – wie in kaum einem anderen Bereich etabliert. Das gilt für die Tierhaltung ebenso wie für den Ackerbau, wobei dem Einsatz von Robotik, Sensorik & Co. kaum Grenzen gesetzt sind. Die Technik des sogenannten Digital Farming ist teuer und empfindlich, weshalb sachgerechte Reinigung umso wichtiger ist.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Digitalisierung in der Landwirtschaft
Im Bereich Tierhaltung gibt es inzwischen viele technische Anlagen, die den Landwirt bei seiner Arbeit unterstützen – je größer der Betrieb, desto wichtiger wird die Digitalisierung der eigenen Landwirtschaft für den Erfolg. Die Spanne reicht von der automatisierten Fütterung über Melkroboter bis zur Überwachung von Aktivität, Gesundheitszustand und Zyklus der Tiere. Per Smartphone erhält der Landwirt in Echtzeit eine Alarmmeldung, wenn die Werte nicht passen und bei einem Tier Probleme auftreten.
Chancen der Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
Aber auch im Ackerbau werden die Chancen von Hightech und Digitalisierung umfassend genutzt, unter anderem, um nachhaltiger zu wirtschaften. Selbstfahrende, satellitengesteuerte Maschinen und Feldroboter gehören inzwischen zum Alltag des Digital Farming und erleichtern die Arbeit. Mähdrescher erstellen bei der Feldarbeit Ertragskarten, die Aufschluss geben über das notwendige Maß an Düngung. Drohnen ersetzen vor allem im Weinbau oftmals Hubschrauber, um den Zustand der Pflanzen und eventuell auftretenden Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen. Pflanzenschutz kann, je nach Ausführung der Maschine, sogar punktuell pro von Schädlingen befallener Pflanze ausgebracht werden.
Sauberkeit für empfindliche Technik
Klar ist: Die digitalisierte Landwirtschaft bringt ein Vielfaches an Präzision, braucht aber auch ein hohes Sauberkeits- und Hygienelevel. Alle Maschinen und Systeme müssen zu 100 Prozent funktionieren, sodass Ausfallzeiten verhindert werden. Hinzu kommt, dass hohe Investitionen nach kontinuierlichem Werterhalt verlangen – auch, um gegebenenfalls Altgeräte gewinnbringend verkaufen zu können.
Investitionen schützen: Außenreinigung – aber Vorsicht
Je weiter fortgeschritten die Digitalisierung ist, je technisch ausgefeilter die Maschinen und Systeme im Digital Farming sind, desto mehr empfindliche Bereiche muss man bei der Reinigung berücksichtigen. Dennoch muss jede Menge grober, hartnäckiger Schmutz wirksam entfernt werden. Es ist also mit Vorsicht vorzugehen, um an der Grenze zwischen Sauberkeit und Beschädigung auf der richtigen Seite zu bleiben.
Hochdruckreiniger richtig einsetzen
Zur Standardausrüstung an Reinigungstechnik zählt auf jedem Betrieb ein Hochdruckreiniger. Er spielt bei der Reinigung von Traktoren und anderen Gerätschaften eine große Rolle, da er durch hohe Wasserleistung und entsprechenden Druck grobe, haftende Verschmutzungen effizient entfernt. Wird allerdings rund um Hydraulik oder Elektronik sauber gemacht, so sollten bei vergrößertem Arbeitsabstand Wassermenge, Reinigungsleistung und Druck stark reduziert werden. Hilfreich ist auch der Einsatz eines Heißwasser-Hochdruckreinigers, da heißes Wasser Schmutz schneller löst und somit weniger Druck erforderlich ist. Passende Reinigungsmittel können dabei unterstützen, schnell und schonend das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Wo besondere Vorsicht geboten ist
Zu den sensiblen Bereichen im Digital Farming gehören die Elektronikboxen bei Traktoren oder auch die ISOBUS-Schnittstellen, welche die Datenübertragung zwischen angehängter Maschine und Traktor ermöglichen. So gibt beispielsweise eine Hochdruckpresse anhand der über Sensoren erfassten Erntemenge das Arbeitstempo vor – eine wichtige Unterstützung für den Landwirt, weswegen Beschädigungen unbedingt zu vermeiden sind.
Tipp 1 - empfindliche Teile:
Rund um empfindliche Teile sollte nicht mit der Rotationsdüse gearbeitet werden, um Schäden zu vermeiden.
Tipp 2 - lose Verschmutzungen entfernen:
Um die Anschmutzung zu verlangsamen und empfindliche Teile zu schonen, kann punktuell mit einem leistungsstarken Nass-/Trockensauger gearbeitet werden, um lose Verschmutzungen regelmäßig zu entfernen – so ist die Nassreinigung seltener erforderlich.
Digitalisierung am Arbeitsplatz: Bedeutung der Reinigung in der Kabine
Ob Erntemaschine oder Traktor: Die Reinigung der Kabine kommt oft zu kurz, vor allem in der arbeitsintensiven Saison. Dennoch lassen sich mit einer systematischen Innenreinigung viele Vorteile realisieren, die für Mensch und Technik gleichermaßen von Nutzen sind. Auf jeden Fall sollte man im Kabinenraum mit einem Staubsauger die kleinen Schmutzpartikel regelmäßig und gründlich entfernen. So lassen sich Schäden an Elektrik, Elektronik und Hydraulik sowie kostspielige Reparaturen vermeiden, die durch Staub, Schmutz und Feuchtigkeit entstehen.
Monitore, Smartphones und Tablets
Geht es um die Reinigung von Monitoren oder Smartphone-/Tablet-Bildschirmen in der digitalisierten Landwirtschaft – sowohl in der Fahrerkabine als auch in Kontrollräumen auf dem Hof – so ist Vorsicht geboten, um Kratzer und Beschädigungen zu vermeiden. Ein trockenes, sauberes Mikrofasertuch eignet sich gut und kann zur Zwischenreinigung verwendet werden. Hartnäckige Flecken können mit einem feuchten Mikrofasertuch entfernt werden, das mit lauwarmem Wasser eingeweicht wurde – nass darf das Tuch allerdings nicht sein, damit keine Feuchtigkeit in die Elektronik eindringen kann. Sind Flecken auch auf diese Weise nicht zu beseitigen, kann ein Reinigungsmittel unterstützen. Es sollte frei sein von Aceton, Alkohol, Benzol, Scheuermittel, Verdünner und Säure. Das Reinigungsmittel darf nicht direkt auf die Oberfläche gesprüht werden, man bringt es auf ein feuchtes Tuch auf und wischt damit den Monitor ab.
Tipp 1 – 16-fach-Faltung:
In der Gebäudereinigung hat sich die 16-fach-Faltung bewährt, um Schmutz abzunehmen und nicht weiterzutragen. Das Mikrofasertuch wird dabei 3 Mal jeweils zur Hälfte gefaltet (1 Mal nach unten und 2 Mal zur Seite), sodass insgesamt 16 Seiten entstehen. In einem Eimer wird eine definierte Menge gefaltete Tücher mit einer vorgegebenen Menge Reinigungsmittel getränkt. Nun wischt man jede Oberfläche mit einer frischen Seite eines Tuchs ab. Hat man jede Seite benutzt, tauscht man das Tuch aus und verwendet ein neues.
Tipp 2 – Saugpinsel:
Bei besonders empfindlichen Oberflächen kann der Sauger mit einem Saugpinsel, der besonders weiche Borsten hat, versehen werden. Dieses Zubehör hilft auch dabei, Tastaturen von Staub zu befreien – dabei sollte die Saugleistung reduziert werden.
Tipp 3 – schwer zugängliche Stellen:
Lüftungsschlitze, Mikrofone oder Ladebuchsen können mit einem feinen Pinsel oder einer Zahnbürste vorsichtig von Staub befreit werden.
Hochsensibel, hochtechnisch: der Melkbereich
Ein Beispiel für einen oftmals stark digitalisierten, sehr sensiblen Teil des Betriebs in der Stallreinigung ist der Melkbereich mit Melkrobotern. Er bildet die Grenze von der Tierhaltung zum Lebensmittel. Da alle Milchkühe – ob krank oder gesund – mehrmals täglich dieses Nadelöhr passieren, kommt der Hygiene eine große Bedeutung zu. Die Tiere bringen Schmutz mit, sie koten ab, weshalb der Bereich generell mit viel Dreck konfrontiert wird. Damit keine Keime von Tier zu Tier weitergegeben werden, ist der Melkbereich nach jeder Melkzeit mit dem Hochdruckreiniger zu bearbeiten. An sensitiven Stellen kann, um die Technik der digitalisierten Landwirtschaft zu schonen, mit Heißwasser, Reinigungsmitteln und Waschbürste gearbeitet werden, um die Wasserkraft und den Druck aus dem Spiel zu nehmen und Schäden zu vermeiden.
Tipp 1 - Fensterscheiben nicht vergessen:
Die Fensterscheiben des Kontrollraums neben dem Melkroboter und die Plexiglasflächen, die zum Schutz für Sensoren angebracht werden, sollten bei der Reinigung nicht vergessen werden.
Tipp 2 - Kamera manuell reinigen:
Die Melkzeugsteuerung erfolgt via Roboterarm und Kamera. Zwar ist dort ein automatisches Reinigungsprogramm im Einsatz. Dennoch ist die manuelle Reinigung von Kamera und Schutzglasscheibe mit einem Mikrofasertuch sinnvoll, um Störungen aufgrund von Fehlermeldungen zu vermeiden. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft verändert auch das Reinigungsverhalten.
Vollautomatisiert, hochempfindlich: Fütterungsanlagen für Geflügel und Schweine
Die Bedeutung von Hygiene in der Tierfütterung ist mindestens ebenso hoch wie im Melkbereich. Gleichzeitig findet sich innerhalb der digitalisierten Landwirtschaft besonders in den Fütterungsanlagen jede Menge empfindliche Technik, weswegen die korrekte Reinigung zentral ist.
Trockenfutter und Staubentfernung
Handelt es sich um Trockenfutter, so ist Staub das größte Problem im Digital Farming. Er lagert sich überall ab, bindet Feuchtigkeit und kann so die gesamte Elektronik lahmlegen. Dagegen hilft zum einen ein leistungsstarker Nass-/Trockensauger, zum anderen können Oberflächen manuell von feinen Partikeln befreit werden. Dafür eignet sich ein mit Klebstoff imprägniertes Mikrofasertuch, das Staub zuverlässig aufnimmt und keinerlei Rückstände hinterlässt.
Tipp - große Staubmengen entfernen:
Bei großen Staubmengen sollte ein leistungsstarker Filter im Nass-/Trockensauger verbaut sein. Ein Kerzenfilter beispielsweise vergrößert die Filterfläche enorm und erhöht die Leistung.
Nassfutter und Hochdruckreinigung
Bei der Nassfütterung kommt, wie bei der Außenreinigung der Maschinen oder im Melkbereich, ein Hochdruckreiniger zum Einsatz. Einzelne Bestandteile wie die Mischbehälter oder die Futterschnecke können problemlos mit entsprechendem Druck bearbeitet werden. Rund um die Steuerung und andere empfindliche Elemente des Digital Farmings sollte entsprechend mit wenig Druck oder komplett manuell gereinigt werden.
Tipp - Sensoren regelmäßig reinigen
In Ställen mit digital gesteuerten Lüftungsanlagen befinden sich Sensoren meist im Zuluftbereich, an den Abluftkanälen und in den Haltungsabteilen in der Einrichtung. Damit die Sensoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit und andere Werte korrekt ermitteln können, müssen sie regelmäßig gereinigt werden – mit wenig Druck und größerem Arbeitsabstand.